Kultur: Musikalisches und architektonisches Erbe
Das Programm der Kulturfeste im Land Brandenburg 2007, auch die von sieben Potsdamer Veranstaltern, wurden gestern vorgestellt
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Die ersten Musik- und Theaterfestivals im Land Brandenburg beginnen am 9. März, die Musikfesttage an der Oder, die in Frankfurt, Slubice und in Eisenhüttenstadt stattfinden. In Eisenhüttenstadt wird zu gleicher Zeit die TanzWoche eröffnet. Sie reihen sich ein in die 1200 Veranstaltungen der diesjährigen „Kulturfeste im Land Brandenburg“, die bis Ende des Jahres zu erleben sind. „Damit fördern wir sowohl das musikalische als auch das architektonische Erbe Brandenburgs, in dem viele Konzerte, Theateraufführungen oder Performances in Klöstern, Dorfkirchen und Schlössern aufgeführt werden“, sagte gestern Vormittag Kulturministerin Johanna Wanka bei der Vorstellung des Programms für 2007.
61 Veranstalter sind in diesem Jahr an den Kulturfesten beteiligt. Neben etablierten Festivals wie den Musikfestspielen Potsdam Sanssouci, die Kammeroper Schloss Rheinsberg, der Brandenburger Klostersommer oder der Choriner Musiksommer bieten die Kulturfeste auch kleineren Veranstalter ein Podium: die Bernauer Musikfestspiele „Siebenklang“, die Schönfließer Sommermusiken, die Caputher Sommermusiken oder das Beberseer Festival.
Neu ins Kulturfeste-Programm wurden die Eberwalder Jazztage „Jazz in E“ aufgenommen, die sechs Konzerte im April und im Mai offerieren. „Hier soll eine lebendige Beziehung zwischen Tradition und Moderne gepflegt werden“, sagte Veranstalter Udo Muszynski. Neben Grunge als Kammermusik, erwartet den Besucher ein Multimediaspektakel und ein Konzert auf einem Parkplatz.
Auch die „Glambecker Claviermusiken“ stellten sich erstmals bei einem Kulturfeste-Pressetermin vor. Das kleine Walddorf Glambeck in der Schorfheide besitzt eine bezaubernde Fachwerkkirche, die 1999 restauriert wurde. Seitdem ist sie eine wichtige Adresse für Kunst und Musik geworden. Heimtraud Eichhorn, die zu den Organisatoren des Festivals gehört, berichtete, dass sieben Klavierkonzerte in diesem Jahr stattfinden sollen. Auch der 31-jährige Pianist Andreas Göbel wird ein Konzert bestreiten, unter anderem mit Werken von Edvard Grieg, dessen 100. Todestag 2007 gedacht wird. Andreas Göbel hatte gestern im Potsdamer Alten Rathaus bereits eine Kostprobe seines pianistischen Könnens gegeben. Er spielte Griegs „Hochzeitstag auf Troldhaugen“ mit viel Temperament.
„Die zahlreichen Kulturevents fördern den Tourismus in Brandenburg nachhaltig“, sagte Wanka. Laut einer Befragung des Ministeriums würden ein Fünftel der Gäste wegen einer Lesung, einem Konzert oder einer Theateraufführung ins Land kommen. Viele Veranstaltungen richteten sich an Familien mit Kindern. „So sichern wir uns das Publikum von morgen.“ Das Land fördert die Reihe 2007 mit 680 500 Euro. „Man kann sich natürlich noch mehr finanzielle Förderung vorstellen, aber sie ist wenigstens konstant“, so die Kulturministerin.
Die Broschüre, in der man über alle Veranstaltungstermine Auskunft holen kann – auch über Kartenbestellungen –, ist sofort erhältlich im Alten Rathaus sowie in anderen kulturellen und touristischen Einrichtungen, auch im neuen Kulturfeste-Büro in Potsdam, Am Bassin 3 (ab 1. April). Die Potsdamer Festivals sind natürlich auch in der Programmbroschüre zu finden: die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci, der Internationale Orgelsommer, die Bachtage, die Potsdamer Hofkonzerte Sanssouci, die Potsdamer Tanztage, Unidram sowie die „intersonanzen“. Doch zunächst sind die Augen und Ohren auf die Musik-Festtage an der Oder gerichtet, wo „Altes im Neuen und Neues im Alten“ zu entdecken sind. Klaus Büstrin
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