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Kultur: Nie ohne Sunny: Günther Fischer im Nikolaisaal

Kein Konzert endet ohne seinen Hit aus dem Film „Solo Sunny“, sagt Günther Fischer. Der Jazz-Saxophonist schrieb 1980 die Musik zu dem Defa-Kultfilm von Konrad Wolf, und bis heute wollen die Menschen die eindrücklichen Melodien hören.

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Kein Konzert endet ohne seinen Hit aus dem Film „Solo Sunny“, sagt Günther Fischer. Der Jazz-Saxophonist schrieb 1980 die Musik zu dem Defa-Kultfilm von Konrad Wolf, und bis heute wollen die Menschen die eindrücklichen Melodien hören. Im Konzert von Günther Fischer & Band am kommenden Sonntag im Nikolaisaal wird Fischers Tochter Laura auftreten und den sehnsuchtsvollen Song der Schlagersängerin „Solo Sunny“ singen.

Der heute 69-jährige Musiker Günther Fischer ist nach wie vor erfolgreich unterwegs, als Gastmusiker mit großen Orchestern oder im kleinen Rahmen mit seiner Band. In Potsdam zuletzt auch einmal bei einem Benefizkonzert im Urania Planetarium. Er sei Jazzmusiker durch und durch, sagt er, auch wenn das manchen seiner Fans nicht immer so bewusst sei. Viele sehen in ihm zunächst einmal den erfolgreichen Komponisten von Filmmusik. Seit Anfang der 70er-Jahre hat er für etwa 100 Kino- und Fernsehproduktionen gearbeitet, Märchenfilme, Spielfilme, Serien, viele Polizeiruf-Folgen brachte er zum Klingen, und hat zuletzt auch für Andreas Dresen komponiert. Zurzeit arbeitet er wieder an einem Projekt. Komponieren sei allerdings nicht immer so einfach, wie es scheint, sagt Fischer: „Die Leute denken, oh, der Fischer macht die Musik!“, sagt er, das sei ein gewisser Erfolgsdruck. Und er dürfe sich nie wiederholen. „Das merken die Leute ganz schnell!“ Trotzdem ist es der gewisse Fischer-Sound, der den Filmen anhängt – und den Konzerten. „Ich habe immer schon meine eigene hausgemachte Leberwurst produziert“, sagt der Musiker.

Als Kind bekommt er Klavierunterricht, lernt Geige spielen, studiert später Musikpädagogik, lernt Klarinette, Saxophon und Dirigieren. 1967 gründet er seine erste Jazzformation, er spielt unter anderem mit Armin Mueller-Stahl, Manfred Krug, Uschi Brüning und Veronika Fischer, es entstehen unzählige Alben. Heute lebt er abseits des Trubels in dem irischen Hafenstädtchen Cork. „Von meinem Arbeitsplatz am Flügel kann ich auf den Atlantik blicken“ sagt er. Er liebe aber nicht nur die großartige Aussicht, sondern auch die Unkompliziertheit der Menschen und die irische Folklore, das habe – wenn auch unbewusst – seine Musik sicher beeinflusst.

Und es gefällt ihm, dass er in Irland vorwiegend als guter Jazzer wahrgenommen wird. Meistens habe er sein Saxophon im Kofferraum, falls er spontan von Kollegen zu einem Kneipenkonzert eingeladen wird. Steffi Pyanoe

Am kommenden Sonntag um 20 Uhr im Nikolaisaal, Karten 16,80 bis 33,60 Euro

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