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Kultur: Noch nichts Konkretes

Project art möchte das Jahr 2007 der bildenden Kunst widmen

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Project art möchte das Jahr 2007 der bildenden Kunst widmen „Potsdam fällt aus dem Rahmen“. So nennt Projekt art aus Dessau seine Vorstellungen in Vorbereitung zur Bewerbung der Landeshauptstadt als Kulturhauptstadt Europas. Manager Axel Peine griff die Idee des städtischen Programmbeirats Europäische Kulturhauptstadt auf, bis 2010 mit besonderen Themen sich dem anspruchsvollen Titel Kulturhauptstadt Europa zu stellen. „2007 könnte man sich den zeitgenössischen bildenden Künsten widmen“, so Peine von Project art. Das Kulturamt Potsdam fand die Idee recht gut, so Rosemarie Spatz von der Kulturkooperation: „Aber es gibt noch keine konkreten Absprachen zur Verwirklichung des Konzeptes. Es gibt noch so manchen Gesprächsbedarf.“ In der Tat. Die Presse erfuhr gestern Vormittag einiges über das Werbekonzept und seine Strukturen der Dessauer Firma für „Potsdam fällt aus dem Rahmen“, doch zu wenig wurde über inhaltliche Vorstellungen gesprochen. Dies sollte wohl allen anderen Überlegungen vorangestellt sein. „Kunst soll als Werbeträger den öffentlichen Raum erobern“, so eine der Worthülsen von Project art-Chef Axel Peine. Künstler sollen sich an vielen Orten der Stadt mit ihren Werken präsentieren. „Neben den Museen bieten sich das Gebäude der Industrie- und Handelskammer (IHK) und mehrere Schulen in unmittelbarem Zentrum als Ausstellungsorte an. Auch die Geschäfte von Einzelhändlern in der Brandenburger Straße sind als Ausstellungsorte geeignet. Kunst soll überall dort sein, wo sich das Leben abspielt.“ Die Projektgruppe möchte mit dem derzeit beliebten Trend der „Langen Nächte“ auch eine dem Thema vorbehalten. „Die ,Lange Nacht der Bilder“ könnte durch Veranstaltungen von Kleinkunst noch mehr Farbe erhalten.“ Axel Peine hofft auch auf die Unterstützung des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg, der mit seinen Betrieben Havelbus und VIP die Ausstellungsorte regelmäßig anfahren soll, dabei könnte das VBB-Ticket als Eintrittskarte anerkannt werden. Außerdem, so Peine, soll den Künstlern die Möglichkeit eingeräumt werden, in einer Übersichtsbroschüre auch Preisangaben von einzelnen Werken zu veröffentlichen und Geschäftsabschlüsse am Rand der Ausstellung zu tätigen. Man hoffe weiterhin auf die engagierte Mitarbeit der Medien der Landeshaupstadt und Umgebung. Wie lange dieses Event stattfinden soll, darüber war sich Axel Peine gestern noch nicht klar. Zwei oder drei Wochen? Vielleicht. Auch mit dem Verband Bildender Künstler oder mit dem Kunstverein hat die Agentur aus Sachsen-Anhalt noch nicht gesprochen. Künstler, Galerien und Museen wussten bislang noch nichts von diesem Vorhaben. Wohl erst ab heute über die Presse. Über Vorstellungen, welche Künstler und welche Kunst nach Potsdam geholt werden soll, darüber war ebenfalls nichts zu erfahren, ebenso ob und wie die landeshauptstädtischen Maler, Grafiker und Bildhauer in das Projekt einbezogen werden sollen. Ein wenig Zeit geht bis 2007 ja noch ins Land. Bis dahin wird Project art noch inhaltlich besser Auskunft geben können. Die bildende Kunst unserer Zeit hat in Potsdam bekanntlich immer noch zu wenig Raum, sich an einem repräsentativen Ort zu etablieren. Vielleicht ist auch der Weg zur Kulturhaupstadt Europa eine wunderbare Möglichkeit, die Lebendigkeit, Fülle und den Reichtum von zeitgenössischer Kunst sichtbar zu machen. Davon ist genügend da. Nun ist ein Konzept für die überzeugende Präsentation des Themenjahres vonnöten.Klaus Büstrin

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