Kultur: Orte der Entspannung und der Fantasie
„Brandenburg Grün“ – historische Gärten in einem neuen Buch
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„Brandenburg Grün“ – historische Gärten in einem neuen Buch Das Kulturland-Jahr 2004 wirft bereits seine Schatten voraus. Rechtzeitig ist ein Buch erschienen, das sich mit dem nächstjährigen Thema beschäftigt, mit Gärten und Parks im Land Brandenburg. Der L&H Verlag in Hamburg, der zur Buga „Potsdam Grün“, einen Stadtführer über die Landeshauptstadt oder die Foerster’schen Lebensbetrachtungen „Ferien vom Ach“ herausbrachte, edierte nun „Brandenburg Grün“ mit dem Untertitel „Historische Gärten und Parks der Mark“ mit zahlreichen Abbildungen und einem Serviceteil. Im Buch, das Oliver Hoch in Zusammenarbeit von Fachleuten schrieb, werden mehr als 50 Gärten und Park beschrieben. Gärten und Parkanlagen sind Orte der Entspannung und der Fantasie, sie waren auch Areale, mit denen man repräsentieren wollte, große Herrscher und der kleine „Gernegroß“. Und somit gab es natürlich an jedem Schloss einen Garten, oftmals mit großem künstlerischen Vermögen gestaltet, manche mit weniger. Michael Seiler, Gartendirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin–Brandenburg schreibt in der Einführung: „Je spröder und herber die eigene Landschaft ist, um so heftiger das Verlangen und um so größer der Eifer, sie mit diesen Visionen zu bereichern. Hier liegt eine der Triebkräfte, die Mark Brandenburg mit einem Netz der Gartenkunst zu überziehen.“ Gartenanlagen, die vor dem 30-jährigen Krieg entstanden, wird man vergebens suchen. Sie wurden durch diesen vernichtet. Vor allem findet man in der „Streusandbüchse“ Parks im empfindsamen Stil und Landschaftsgärten, die ihre englischen Einflüsse nicht verleugnen. Manche von ihnen wurden im Laufe der Zeit verändert, wissentlich oder durch das Desinteresse der Besitzer. Seiler bemerkt: „Mit Einsatz und Begeisterung war die Gartendenkmalpflege der DDR vorbildlich, so dass nach 1990 wieder viele Gärten unter Leitung oder im Einvernehmen mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischem Museum restauriert und in Pflege genommen wurden. Heute sind diese Anlagen Vorbild für den reichen, aber gefährdeten Schatz an Gärten und Parks der ehemaligen Güter.“ Und so kann man mit dem Buch einen Ausflug in die Gartenlandschaft der Mark unternehmen. Die einst königlichen Anlagen in Potsdam, Rheinsberg oder in Neuruppin werden selbstverständlich bedacht, die vorbildlichen Gärten auf der Freundschaftsinsel und von Karl Foerster ebenfalls, aber auch zu den Parks, oftmals noch wenig bekannt, in Blankensee, Wiesenburg, Nennhausen, Branitz, Alt Madlitz, Fürstlich Drehna, gibt es Informationen zur Geschichte und zum jetzigen Zustand. Manche von ihnen sind bestens wieder hergestellt, andere werden restauriert oder harren der Einmischung des Gärtners. Wer das Buch liest, spürt, dass Autoren und Verlag Lust wecken wollen, die Schönheiten der Parks und Gärten neu zu entdecken. K.Bü.Brandenburg Grün –historische Gärten und Parks in der Mark, L&H Verlag Hamburg,16,80 Euro
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