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Andreas Dresen 2023 in der Ausstellung „ Voll das Leben. Andreas Dresen und Team“ im Filmmuseum Potsdam.

© MANFRED THOMAS TSP

Rund fünfzig private Objekte: Andreas Dresen übergibt Bestände an Filmmuseum Potsdam

Bis Anfang Januar war im Filmmuseum die Schau „Voll das Leben. Andreas Dresen und Team“ zu sehen. Nun hat der Regisseur fast alle ausgestellten Objekte dem Filmmuseum überlassen.

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Als Andreas Dresen, gerade elfjährig, seine erste „Faust“-Inszenierung stemmte, holte er sich einen heftigen Verriss ein. Im Publikum saßen damals sein leiblicher Vater, der Theaterregisseur Adolf Dresen, und sein Ziehvater, der Theaterregisseur Christoph Schroth. Da half auch das aufwändig gestaltete Programmheft nichts, handgemalt.

Das Programm nebst ebenfalls handgefertigten Eintrittskarten ist jetzt Bestandteil des Filmmuseums Potsdam. Die privaten Erinnerungsstücke gehören zu rund fünfzig Objekten, die der Regisseur im Anschluss an die Ausstellung „Voll das Leben. Andreas Dresen und Team“, zu sehen bis zum 5. Januar, dem Museum übergeben hat. Nahezu alle Objekte aus seiner privaten Sammlung, die in der Schau zu sehen waren, seien dem Haus überlassen worden, teilt das Filmmuseum mit. Sie ergänzen rund ebenso viele Objekte vor allem aus Kostüm- und Requisitenbestand, die sich zuvor bereits in der Sammlung befunden hatten.

Die Kamera, mit der alles begann

Zu den jüngst dem Museum übergebenen Objekten gehören unter anderem die AK 8 Kamera, die Andreas Dresen von seinem Vater Adolf Dresen zum 15. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Mit ihr drehte Dresen die ersten Amateurfilme. Außerdem dazu gehören fünf Drehbücher und sechs Preise, darunter der Prix Europa 2000 für „Nachtgestalten“, der Preis für die beste Regie für „Halbe Treppe“ vom Internationalen Filmfestival in Gent 2002 sowie Arbeitsdrehbücher zu „Stilles Land“, Willenbrock“ und „Die Polizistin“.

Auch 30 bis 50 unter dem Stichwort „Schriftgut“ zusammengefasste Objekte wie Arbeitsnotizen, Programmhefte und Fotos sind dabei. Nicht wenige der privaten Dokumente sind zugleich vielsagende Zeitdokumente. So etwa ein Widerspruchsschreiben gegen die Ablehnung zum Studium an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ aus dem Jahr 1981. Auch dieser Brief ist nun Teil des Bestands. Ein paar Jahre später klappte es bekanntlich doch: Von 1986 bis 1991 studierte Dresen an der heutigen Filmuniversität Babelsberg Regie.

Barbara Ziereis, die Sammlungsleiterin am Filmmuseum Potsdam, dankte dem Potsdamer Regisseur für sein Vertrauen, die „zum großen Teil auch sehr persönlichen Materialien und Objekte seiner Regiearbeit für unsere Sammlungen zu überlassen“. Es gebe seit vielen Jahren einen wundervollen Austausch mit Andreas Dresen, er sei regelmäßig mit seinen Filmen, als Moderator und auch als Zuschauer im Filmmuseum Potsdam zu Gast. „Wir sehen dies als große Wertschätzung unserer Arbeit und freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte.“

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