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Kinder als Visionäre. Andrea Conrad mit mit den Bildern zur Regentrude.

©  A. Klaer

Kultur: Schinkel und Assisi

Kinderoper mit Potsdamer Unterstützung

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Vorgaben waren keine gemacht. Die Kinder sollten nur die Regentrude wecken. Sie war eingeschlafen, weil das Verhältnis von Mensch und Natur zu sehr aus dem Gleichgewicht geraten war. Die Schüler aus vier Klassen hatte Andrea Conrad im vergangenen Jahr im Rahmen der Potsdamer Kinderuniversität an die Rolle mit dem weißen Papier gebeten, um ihre Bilder für die Regentrude zu malen. Wenn Andrea Conrad heute die 30 Meter bemaltes Papier ausrollt, möchte man glauben, die Bilder sind erst vor wenigen Tagen entstanden, so oft sind dort Atomkraftwerke zu sehen und deren katastrophale Auswirkungen auf die Natur.

Die Regisseurin Andrea Conrad weiß um das Potenzial der Kinder und versucht seit Jahren schon, es in Kinderopern und anderen Projekten unter dem Motto Potsdamer Tage der Neuen Musik für Kinder umzusetzen. Sie hat im Treffpunkt Freizeit inszeniert und im vergangenen Jahr die Regentrude bei der Kinderuniversität versucht, aus dem Schlaf wecken zu lassen. Es sind Projekte, bei denen Andrea Conrad Kunst mit der Wissenschaft verbindet, um so ein Bewusstsein für die Umwelt zu wecken. In diesem Jahr nun will sie ein schon lange geplantes Vorhaben endlich auf die Bühne bringen.

Am Samstag wird Andrea Conrad ihre aktuelle Kinderoper „Der schwarze Schwan und das Mondsichelmädchen“ im Rahmen des Konzerts des Duo di Perugia im Saal der Industrie- und Handelskammer Potsdam in der Breiten Straße vorstellen. Denn durch die Veranstalter, Il Ponte, der Brandenburgischen Gesellschaft der Freunde Italiens, wird das Projekt unterstützt. Und in Italien, in der Kathedrale Santa Maria Maggiore in Assisi, soll die Oper „Der schwarze Schwan und das Mondsichelmädchen“, die dem Baumeister Friedrich Schinkel sowie Franz von Assisi gewidmet ist, Anfang Oktober uraufgeführt werden.

Schon einmal, im Herbst 2008, hatte Andrea Conrad versucht, „Der schwarze Schwan und das Mondsichelmädchen“, für das sie das Libretto und der Potsdamer Gisbert Näther die Musik geschrieben haben, zur Aufführung zu bringen. Doch wie so oft, es scheiterte an dem fehlenden Geld. Nun hat Andrea Conrad neben der Unterstützung durch Il Ponte auch das Goethe Institut gewinnen können. Hinzu kommt, dass sich die Botschafter der Bundesrepublik in Rom und Italiens in Berlin für die Schirmherrschaft dieser Kinderoper ausgesprochen haben.

Neben vier Solisten für die Uraufführung von „Der schwarze Schwan und das Mondsichelmädchen“ plant Andrea Conrad einen deutsch-italienischen Chor mit 30 Kindern und ein Orchester, in dem 20 Musiker aus der Jungen Philharmonie Brandenburg mitwirken sollen. Im Juli ist eine erste Sommerakademie im Vorfeld der Kinderoper im Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Potsdam und Perugia geplant. Genug Möglichkeiten für Andrea Conrad, die gar nicht so versteckten Potenziale von Kindern und Jugendlichen zu wecken. Dirk Becker

Dirk Becker

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