zum Hauptinhalt

Kultur: Singakademie Potsdam mit Verdis Requiem

„Totenmessen gibt es so viele! Es ist unnütz, eine mehr hinzuzufügen!

Stand:

„Totenmessen gibt es so viele! Es ist unnütz, eine mehr hinzuzufügen!“, antwortete Giuseppe Verdi im Jahre 1871 einem Freund, der ihn wiederholt ermunterte, doch ein Requiem zu schreiben. Am 22. Mai 1873 starb der Dichter Alessandro Manzoni. Ganz Italien war erschüttert. Verdi, der den Künstler so tief verehrte, war zutiefst betroffen. Der Tod dieses ihm so nahe stehenden Freundes ließ ihn wieder zur Feder greifen, um Manzoni mit einem Requiem nicht nur ein Denkmal zu setzen, sondern auch die ästhetisch-künstlerischen Prinzipien des Verstorbenen in seine Musik zu überführen. Verdi brauchte zunächst nur in die Schublade zu greifen. Dort lag immer noch das „Libera me“ (Errette mich), das er 1868 auf den Tod von Gioacchino Rossini zu Papier gebracht hatte. Damals hatte Verdi zwölf weitere italienische Komponisten gewinnen können, Rossini ein Gemeinschafts-Requiem zu verehren. Man komponierte tatsächlich, aber die geplante Uraufführung kam nicht zustande. Verdi, der den außerhalb der Liturgie stehenden Schlusstext wählte, erweiterte ihn fünf Jahre später zu einem großartigen und differenzierten Opus über den Tod und das Jüngste Gericht. Jegliche Racheutopie ließ er aber aus.

Nur leistungsfähige Chöre vermögen das großartige Werk – eine Apotheose der Hoffnung und des Trostes – zu bewältigen. Auch für den Sinfonischen Chor der Singakademie Potsdam bedeutet eine Aufführung des Requiem von Verdi immer wieder eine große Herausforderung.

Unter der Leitung von Edgar Hykel wird es am Sonntag um 17 Uhr im Nikolaisaal erneut musizieren, gemeinsam mit den Solisten Corinne Sutter, Sopran, Carolin Masur, Alt, Carsten Süß, Tenor, Bernd Hofmann, Bass, sowie dem Brandenburgischen Staatsorchester Frankfurt (Oder).Klaus Büstrin

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })