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Kultur: Sprachverschmelzungen

Letzter Teil von „Art +Science“ im Kunstverein

Stand:

Zum dritten und abschließenden Teil seines Ausstellungsprojekts „Art + Science“lädt der Brandenburgische Kunstverein Potsdam e.V. am Sonnabend, den 8. Juli um 18 Uhr ein. Zu sehen sind Jan Svenungssons „Sprachverschmelzende Mitteilungen“. Der in Schweden geborene und in Berlin lebende Künstler versteht die interdisziplinäre Kooperation als Aufforderung an die Kunst, ihrerseits Forschung zu betreiben und stellt dem Publikum mit seinen „Sprachverschmelzungen“ eine Neuentwicklung vor. In Kooperation mit Dirk Naguschewski vom Zentrum für Literatur- und Kulturforschung in Berlin entsteht ein eigenwilliger Vergleich zwischen Malerei und Sprachwissenschaft.

In einer globalisierten Welt ist die eigene Sprache nicht mehr nur ein Medium kultureller Vertrautheit mit bekannten Begriffen und Regeln. Sie wird auch zu einem Instrument der Vermittlung, wenn multinationale Karrieren oder Zuwanderungsbewegungen zu einer Vermischung sprachlicher Erfahrungen führen.

Jan Svenungsson, in Lund geboren, mit dem Englischen vertraut, unter anderem in Frankreich ausgebildet und mit einer Deutschen verheiratet, ist selbst ein Beispiel für dieses Nebeneinander der Sprachen.

So könnte man sein Projekt für den Brandenburgischen Kunstverein auch als einen Versuch der Vereinfachung verstehen. Schließlich werden in Svenungssons Ausstellung aus vier Sprachen scheinbar zwei. Auf je fünf großformatigen Gemälden werden die Ausgangssprachen Deutsch und Englisch sowie Schwedisch und Französisch zu nur noch zwei Kunstsprachen verschmolzen. Durch die geschickte Verbindung einzelner Wortbestandteile unterschiedlicher Herkunft entstehen dabei hybride Wörter, die sich aus der Perspektive jeder der beiden Ausgangssprachen lesen lassen. Svenungsson entwickelt zu diesem Zweck in seiner fünften Sprache, der Malerei, eine subjektive Verknüpfung der Silben und Laute, bis das Publikum am Ende halb buchstabierend, halb lautmalend eine neu geschaffene Fusionssprache liest.PNN

Eröffnung Sonnabend, 8. Juli, 18 Uhr, anschließend WM-Live-TV-Dinner ab 20.30 Uhr im Weissen Schwan (Innenhof mit Biergarten und Fernseher).

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