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Erstklässler werden vor dem Thälmann-Gedenkstein am damaligen Pionierhaus in Potsdam in die Pionierorganisation aufgenommen.

© Treffpunkt Freizeit Potsdam

Thälmann reloaded: Potsdamer Treffpunkt Freizeit ruft zur Beschäftigung mit einem Denkmal auf

Zu DDR-Zeiten wurde er als Held verehrt, heute ist Kommunistenführer Ernst Thälmann fast vergessen. Ein Geschichtswettbewerb für Schüler will das ändern – aus einem besonderen Grund.

Stand:

Der Treffpunkt Freizeit stürzt sich mit einem Geschichtswettbewerb in seine Vergangenheit als Pionierhaus „Erich Weinert“. 1952 eröffnet, war hier bis 1989 die DDR-Pionierorganisation „Ernst Thälmann“ zu Hause. Ein Gedenkstein zu Ehren des namengebenden KPD-Führers Ernst Thälmann (1886 bis 1944) steht noch heute vor der Freizeiteinrichtung.

Der Stein ist als Denkmal gelistet, aber heute so unbekannt, dass er nicht mal von Graffiti bedeckt ist, wie Uwe Rühling, Leiter des Treffpunkts, scherzt.

Rühling will den Potsdamer Gedenkstein zurück aus der Vergessenheit holen. Ab sofort sind Schulklassen und schulexterne Gruppen der Sekundarstufe II dazu aufgerufen, sich mit der Person und dem ambivalenten Erbe Ernst Thälmanns zu beschäftigen. Mit einem Geschichtswettbewerb will der Treffpunkt Freizeit dazu ermuntern, sich mit Thälmann zu beschäftigen, den zu DDR-Zeiten buchstäblich jedes Kind kannte. Am Ende locken drei Preise von 250 bis 750 Euro.

Der Geschichtswettbewerb „Helden, Gedenken und der Stein“ ruft Schülerinnen und Schüler auf, sich mit Ernst Thämann auseinanderzusetzen.

© Ottmar Winter PNN/Ottmar Winter PNN

Thälmann war bis zu seiner Verhaftung durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 Vorsitzender der Kommunistischen Partei Deutschlands und saß elf Jahre lang in Einzelhaft, bevor er im KZ Buchenwald ermordet wurde. Die DDR machte ihn zum überlebensgroßen Vorzeigehelden. Schulen, Straßen und Plätze wurden nach Thälmann benannt - und auch die Pionierorganisation.

„Helden, Gedenken und der Stein“ ist der Wettbewerb übertitelt. Beteiligen können sich Schulklassen, aber auch Vereine oder andere schulferne Gruppen. „Eine gewisse Grundstruktur sollte vorhanden sein“, sagt Rühling. Das Motto: „Lasst uns dem Stein ein Update geben!“ Die Form der Beteiligung ist den Bewerbenden überlassen. Text, Theater, Film, Installation: alles möglich. Der Wettbewerb findet vom 1. September 2025 bis 30. April 2026 statt. Eine Jury, zu der Vertretende aus Politik und Gedenkkultur, aber auch Schülerinnen oder Schüler gehören sollen, kürt die drei prämierten Projekte.

Alle teilnehmenden Gruppen erhalten ein Arbeitsbudget von 300 Euro, im Juni 2026 sollen zudem alle eingereichten Projekte präsentiert werden. Anmeldungen sind können unter anmeldung@treffpunktfreizeit.de eingereicht werden..

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