Kultur: Tulpen wie Hofdamen im Reifrock
„Gartenschönheiten in Vasen“ auf der Freundschaftsinsel bis Montag zu erleben
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„Gartenschönheiten in Vasen“ auf der Freundschaftsinsel bis Montag zu erleben Die Blumenpracht in einer Vase ist nur von kurzer Dauer. Daher sollte man sich beeilen, die „Gartenschönheiten in Vasen“ zu bewundern, bis zum Montag. von 10 bis 18 Uhr. Die Potsdamer URANIA veranstaltet gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur (DGGL) im Rahmen ihrer Initiative „Offene Gärten“ zum wiederholten Male die Ausstellung im Pavillon auf der Freundschaftsinsel. Draußen im Inselpark und nun auch drinnen ist das alljährliche Mysterium, dass die Natur uns mit so viel Schönheit beschenkt, zu bewundern und zu bestaunen. Im Pavillon haben Gartenliebhaber wieder ihre reiche Fantasie sprühen lassen. Blumen und zumeist blühende Zweige wurden so arrangiert, als ob Designer am Werk gewesen wären. Eine vielgestaltige Farbigkeit erlebt der Besucher. Noch wirkt ihr Klang zurückhaltend, doch ist sie voller Zartheit und Frische. Das Tulpenfieber hat die Künstlerinnen und Künstler nicht so ergriffen, wie vielleicht erwartet. Antje Solmsdorf und Andreas Händel haben sich jedoch den geschichts- trächtigen Tulpen angenommen. Wie Hofdamen im Reifrock oder wie Harlekins in ihrer Vielfarbigkeit sehen sie hier aus. Überwiegend triumphieren Gelb, Rot, Rosa und natürlich das Weiß. Und so fast alles, was in diesen Tagen im Garten blüht, fand die Aufmerksamkeit der Garten- und Blumenliebhaber. Aber auch was man am Wegesrand sieht, wird hier zu einem Pflanzenstar: die Butterblume. Doris Renz hat sie in einem Glasgefäß inmitten von Steinen arrangiert. Für Vasen aus dem durchsichtigen Material, zumeist schlicht und in verschiedenen Größen, hat sich in diesem Jahr die Offene Gärten-Organisatorin Renate Bormann entschieden. Die Firma „suum cuique“ stellte sie zur Verfügung. Die Sträuße des Frühlings lassen sich, wie man im Pavillon sieht, bestens mit dem eleganten und durchsichtigen Glas ein. Die Kontrapunkte zwischen den Pflanzen und dem Glas sind hier sanfter als beispielsweise bei Keramik. Das zeigen der so farbig facettenreiche Strauß Marianne Foersters u.a. mit den Narzissenhybriden, die edel wirkenden weißen Narzissen und die Zweige des Ranunkelstrauchs von Peter Herling, der von Charlotte Joop wie ein Schneegebirge arrangierte Strauß mit dem Duft-Schneeball und der Felsenbirne. Swetlana Hermann hat das prachtvolle Gelb der Mahonie für ihr großes „Gebinde“ benutzt und Evelyn Fleming weiß ihren Strauß mit Rhabarber-Blatt, Ranunkeln und Johannisbeer-Blüten als ein modernes Kunstwerk zu komponieren. Nicht minder Christa Näser mit der fast unbekannten Dreizipfellilie oder auch Dorothea Nerlich, die für ihr Gesteck eine Wurzel benutzte. Glücklicherweise hatten in dieser Ausstellung wieder Peter Herling und Jörg Näthe ihre gestalterisch souveränen Hände und Gedanken mit im Spiel, so dass eine Ausstellung entstand, die voll ist von erlebnisreichen Eindrücken. Wer die Frühlingspracht nicht nur auf der Freundschaftssinsel erleben will, der kann am 30. April und 1. Mai 40 private grüne und farbige Areals in Potsdam und Umgebung sowie in Berlin bei den „Offenen Gärten“ besuchen. Im Pavillon liegt der Prospekt mit Orten und Terminen aus.Klaus Büstrin
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