Kultur: „Üb immer Treu“ integriert
Thomas und Rebekka Wittig gestalten Soirée im Alten Rathaus
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Thomas und Rebekka Wittig gestalten Soirée im Alten Rathaus Als der Potsdamer Bariton Thomas Wittig mit der Vorsitzenden des Vereins zur Förderung musikalisch-literarischer Soireen im Alten Rathaus, Prof. Marianne Boettcher, das Konzert am kommenden Sonntag vereinbarte, ahnte er nicht, dass es einen „Ruf aus Potsdam“ geben würde. Den „Ruf“ schicken Potsdamer in die Welt hinaus, um für den Wiederaufbau der Garnisonkirche zu werben. Thomas Wittig ist seit vielen Jahren mit Potsdam verbunden, mit seiner Kunst und als Wohnort. Der Sänger, der in Opern und Konzerten große Erfolge feiern konnte, freut sich, dass das berühmte barocke Gotteshaus, das zwar auch mit unseligen geschichtlichen Ereignissen verbunden ist, wieder im alten Glanz erstrahlen soll. Wittig interessiert sich natürlich für das reiche musikalische Geschehen, das es an der Garnisonkirche gab, besonders unter der Ägide des Kirchenmusikers Otto Becker. Bei Wind und Wetter veranstaltete er mehr als 2000 Glockenspielkonzerte. Dabei erklang auch das Lied „Üb’ immer Treu und Redlichkeit“. Zu jeder halben Stunde ertönte es vom 90 Meter hohen Turm. Nun hat der Bariton das Lied in die Soirée, der er den Titel „Wie mir Melodien zieht es mir leise durch den Sinn“ gab, kurzfristig integriert. Zunächst singt Wittig das Papageno-Lied „Ein Mädchen oder Weibchen“ aus Mozarts Oper „Die Zauberflöte“, deren Melodie dem Text des Dichters Ludwig Hölty unterlegt wurde. Anschließend werden Ludwig van Beethovens Variationen über das bekannte Lied zu hören sein. Thomas Wittig hat für die Soirée eine Programmfolge erarbeitet, in der Lieder, Arien und Solostücke für Cello von Bach, Brahms, Mozart, Wagner, Verdi sich abwechseln. Das Violoncello spielt an diesem sonntäglichen Spätnachmittag Wittigs Tochter, Rebekka Wittig, die mit ihrem Spiel auf dem französischen Instrument von 1840 das Programm um einige Nuancen verfeinern wird. Seit 2001 musiziert die Cellistin, die bei Prof. Wolfgang Boettcher an der Universität der Künste Berlin studiert, im Gustav-Mahler-Jugendorchester unter Leitung Claudio Abbados und war mit dem Orchester auf verschiedenen Tourneen. Die Cellistin ist Stipendiatin der Gustav-Mahler-Stiftung und belegte Seminare an der Akademie in Ferrara, wo sie gemeinsam mit namhaften Musikern wie Thomas Brandis, Tomasz Tomaszewsky und Rainer Kussmaul kammermusikalische Werke erarbeitete und aufführte. Als Klavierpartnerin konnten Rebekka und Thomas Wittig die Potsdamer Repetitorin und Pianistin Rita Nauke gewinnen, die sich durch ihre feinfühlige Begleitung längst einen guten Namen gemacht hat. Der Verein zur Förderung musikalisch-literarischer Soiréen veranstaltet im Jahr bis zu sechs Veranstaltungen. Die nächtste findet am 18. April wiederum im Alten Rathaus statt. Ein Holzbläsertrio der Brandenburger Symphoniker wird französische Musik zu Gehör bringen. Klaus Büstrin Soirée am 29. Februar, 17 Uhr, Altes Rathaus: Thomas Wittig, Bariton, Rebekka Wittig, Violoncello, Rita Nauke, Klavier.
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