Kultur: Unverzichtbar für die Kulturlandschaft
Landespolizeiorchester Brandenburg produzierte seine neunte CD: „Brillante Märsche“
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Landespolizeiorchester Brandenburg produzierte seine neunte CD: „Brillante Märsche“ Von Klaus Büstrin Polizeipräsident Bruno Küpper betonte bei der Vorstellung der neuen CD des Landespolizeiorchesters Brandenburg im Alten Rathaus, dass der Klangkörper ein unverzichtbarer Teil der Kulturlandschaft des Landes sei. Darüber hinaus wird vor allem die Marschmusikpflege des Orchesters in ganz Deutschland und in anderen europäischen Ländern sehr geschätzt. Die Staatsbibliothek im dänischen Aarhus beispielsweise hat schon beim brandenburgischen Polizeiorchester die neue CD für ihr Archiv bestellt. „Brillante Märsche“ heißt die Neunte, die unter der Leitung des Ex-Chefs des Orchesters, Peter Brünsing, aufgenommen wurde, im Kultursaal des Polizeipräsidiums Potsdam in Eiche. Schon kurz nach der Wende, im Jahre 1990, produzierte das Landespolizeiorchester die erste CD. Ihr Titel „Preußens Gloria“. 21 Märsche erklingen auf dem neuesten Tonträger. Fast alle Piecen mussten ein trauriges Schicksal über sich ergehen lassen. Sie wurden vergessen, auch die meisten Komponisten. Die Noten fand man nur in Fragmenten. Der Potsdamer Komponist und Arrangeur Hans Ahrens nahm sich der Bruchstücke an. Wie in einem Puzzle setzte er die Noten wieder zusammen und „erfand“ teilweise einen neuen Notentext, bei dem man nicht merkt, dass er von einem zeitgenössischen Komponisten verfasst wurde. Hans Ahrens versteht es eben, sich in das jeweilige Werk hinein zu versetzen, es zu rekonstruieren. Davon profitieren die Musiker des Landespolizeiorchesters schon seit vielen Jahren. Jürgen Bludowsky, Dirigent und künstlerischer Leiter des Klangkörpers, sagte, dass Ahrens ein unentbehrlicher Helfer bei den vielfältigen Aufgaben des Orchesters sei. „Er ist in mehreren Musikstilen und Genres zuhause, vor allem zuverlässig.“ Die neue CD vermittelt neben dem Hörgenuss auch eine Geschichte der Marschmusik. Natürlich wirken manche Titel heute antiqiert, wie „Schneidige Wehr“, „Kaiser-Friedrich-Fanfare“ oder Prinz-Carl-DragonerMarsch, aber es kommt auf die Musik an. Und sie ist teilweise von hoher Qualität. „Nach dieser Musik, die auf der CD zu hören ist, kann man kaum marschieren. Es sind konzertante Märsche mit hohem Schwierigkeitsgrad“, erzählt Jürgen Bludowsky. Polizeipräsident Küpper berichtete, dass das Orchester 49 Planstellen habe, aber nur von 42 Musikern besetzt sei. Jährlich werden rund 170 Auftritte absolviert, zu vielen Gelegenheiten „solo“ oder mit den verschiedensten Partnern, bei Konzerten, auf Volksfesten, bei Veranstaltungen für Senioren usw. „Es sind größtenteils Aufgaben, die von keinem anderen Orchester erfüllt werden“, so Küpper. „Und doch gibt es innerhalb der Landesregierung hin und wieder Stimmen, die meinen, dass das Landespolizeiorchester aufgelöst werden könne, immer dann, wenn man irgendwo Geld zum Sparen braucht.“ Der Polizeipräsident freut sich, dass Innenminister Schönbohm seine schützenden Hände über das Orchester hält. Verhandlungen gibt es derzeit mit dem Berliner Polizeipräsidenten über eine Kooperation mit den verbleibenden unkündbaren 20 Musikern des in der Bundeshauptstadt zum 31. Dezember 2003 abgewickelten Polizeiorchesters Berlin. Bei einer Zusammenarbeit werden den Potsdamern keine Personalkosten entstehen, denn die Berliner Musiker würden von Berlin bezahlt. Ihre Tarifverträge laufen bis 2009. Der Chefdirigent des Berliner Orchesters, Peter Feigel, der mit dem brandenburgischen Orchester zusammen arbeiten wollte, hat seine Bewerbung jedoch wieder zurück gezogen.
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