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FREITAGS: Vielfalt

Mit den Meinungen ist das so eine Sache. Jemand ist der Ansicht, er habe die Wahrheit gepachtet, der Andere ist davon ebenfalls überzeugt.

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Mit den Meinungen ist das so eine Sache. Jemand ist der Ansicht, er habe die Wahrheit gepachtet, der Andere ist davon ebenfalls überzeugt. In der Bewertung von Kunst oder von Geschichte gibt es ganz kontroverse Erkenntnisse und Beurteilungen. Auch unter den Professionellen.  Der neue US-Film „Operation Walküre“ um den Hitler-Attentäter Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit Tom Cruise ist dafür ein gutes Beispiel. Da meint Peter Hoffmann, – er soll einer der besten Kenner des deutschen Widerstands sein, – dass er von der sehr weitgehenden historischen Korrektheit des Films beeindruckt sei. Und Peter Steinbach sowie Johannes Tuchel von der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin meinen dagegen, der Film vernachlässige die Motive, Dimensionen, Vielfalt, Dynamik und auch Widersprüchlichkeit des Widerstands. Die wissenschaftliche Beratung habe historische Fehler im Film zugelassen. Wie soll nun ein Laie damit umgehen? Kann er sich dieser oder jener Meinung anschließen. Oder sollte er für sich sagen: Ja, vielleicht gibt es historische Unkorrektheiten, aber es ist ein Spielfilm. In ihm sind auch ein paar Freizügigkeiten erlaubt. Man schaue sich nur andere Produktionen der Filmgeschichte mit historischen Themen an. Wichtig ist, dass die Motive der Handelnden stimmen und die Personen mit Respekt und Anstand dargestellt sind.  Es gibt schließlich auch unzählige Geschichtsbücher, von Fachleuten geschrieben, die in Details und in der Beurteilung ganz unterschiedlich sind. Schon allein da fällt es schwer, sich in der Vielfalt von fachlichen Meinungen zurechtzufinden?

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