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Kultur: Wenn junge Prinzen weise Narren narren Papiertheater im Havelschlösschen

Dass ein junger Prinz sich beim Regieren nicht überanstrengen möchte, mag nicht selten vorkommen. Dass er aber ausgerechnet seinem Narren einen Rollentausch vorschlägt, geschieht wohl nur im Theater.

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Dass ein junger Prinz sich beim Regieren nicht überanstrengen möchte, mag nicht selten vorkommen. Dass er aber ausgerechnet seinem Narren einen Rollentausch vorschlägt, geschieht wohl nur im Theater. Was alles passieren kann, wenn das Land von einem solchen Narren regiert wird, ist am morgigen Donnerstag um 20 Uhr auf der kleinen Bühne von Christina Siegfrieds Papiertheater zu erleben. Gespielt wird dieses kleine Märchen im Kammermusiksaal des Havelschlösschens in Klein Glienicke.

Ihr neuestes Bühnenstück „Der gern-groß-werden-wünschende König und sein närrischer Berater“ hat Christina Siegfrid diesmal nicht nur selbst geschrieben, sie entwickelte auch die Kulisse und die Figuren. Bei dieser Gelegenheit modernisierte sie auch das Papiertheater. Die neuen Szenenbilder und die Figuren zu bauen, kostete sie einige Monate filligraner Bastelarbeit.

Statt in einer traditionell geschlossenenen biedermeierlichen Wohnzimmerkulisse wird die Geschichte von dem jungen Prinzen und seinem Narren diesmal auf einer offenen Bühne gespielt. Das bedeutet auch, dass die Puppenspielerin Christina Siegfried nicht hinter einem Vorhang verschwinden wird. Während des Stücks ist es also möglich, alle ihre Bewegungen zu beobachten. Nicht nur die Geschichte und die Bühne wurden für diese Vorstellung neu entworfen. Auch die Figuren sehen ein bisschen anders aus, als in Siegfrieds traditionelleren Papiertheaterstücken. Diesmal bleiben sie weiß, haben leicht kubische Formen, nur einige tragen rote Mützen. Und der Narr ist nicht nur an seinen kleinen Glöckchen zu erkennen.

Liebhaber des klassischen Wohnzimmertheaters müssen aber keine Angst davor haben, nun im modernen Theater gelandet zu sein. Die phantasievollen Papierwunder sollen sowohl Kinder als auch Erwachsene in ihren Bann ziehen.

Die Geschichte folgt dem Verlauf des traditionellen Märchens. Ein junger Prinz soll sich zum klugen und gerechten Herrscher entwickeln. Bis dahin muss er natürlich einige Abenteuer bestehen, einen Drachen bekämpfen, die dunklen Künste eines Zauberers überwinden. Drei Frauen begegnen ihm und eine alte Frau gibt ihm Rätsel auf. Die insgesamt 13 verschiedenen Rollen des Stücks werden, wie immer, von Christina Siegfried allein gespochen. Musikalisch unterstützt wird sie von Christiane Gerhard und Tilman Muthesius, die auf ihren historischen Gamben das Geschehen szenisch untermalen.

Die Bühne ist nicht viel größer als die meisten gängigen Fernseher und vor ihr finden gerade mal rund 30 Zuschauer Platz. Die Figuren messen bis zu 16 Zentimeter. Damit jeder genug sehen kann, ordnet die Puppenspielerin ihre Zuschauer nach Größe und für die letzen Reihen liegen sogar Ferngläser bereit.

Eine weitere Besonderheit des kleinen Theaterspektakels ist, dass das Theaterstück in ein Konzert eingebettet wird. Vor Beginn und nach der Vorstellung des Papiertheaters spielt das Jaye-Consort Berlin Musik von John James Jenkins für vier Gamben. Undine Zimmer

„Der gern-groß-werden-wünschende König und sein närrischer Berater“ am Donnerstag, 20 Uhr, im Kammermusiksaal des Havelschlösschens, Waldmüllerstraße 3a. Eintritt 25, ermäßigt 15 Euro, Reservierugen unter Tel.: (0331) 74 814 96

, ine Zimmer

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