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Potsdam-Mittelmark: 1000 Jahre Beelitz unter einem Dach Museumskonzept für Posthalterei beschlossen

Beelitz – Die Zeitreise kann beginnen: Auf ihrer Sitzung am Montagabend haben die Beelitzer Stadtverordneten mehrheitlich das Konzept für ein überregionales Museum in der Alten Posthalterei befürwortet. Entworfen wurde es von Studenten der Fachhochschule Potsdam, die in dem historischen Gebäude aus dem Jahre 1789 sowie einem Anbau auf der Rückseite die mehr als 1000-jährige Stadtgeschichte erlebbar machen wollen.

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Beelitz – Die Zeitreise kann beginnen: Auf ihrer Sitzung am Montagabend haben die Beelitzer Stadtverordneten mehrheitlich das Konzept für ein überregionales Museum in der Alten Posthalterei befürwortet. Entworfen wurde es von Studenten der Fachhochschule Potsdam, die in dem historischen Gebäude aus dem Jahre 1789 sowie einem Anbau auf der Rückseite die mehr als 1000-jährige Stadtgeschichte erlebbar machen wollen. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Postgeschichte. Museumsleiter Manfred Fließ kann sich jetzt an die praktische Umsetzung machen, die Eröffnung ist für Anfang 2011 geplant (PNN berichteten).

Mit ihrem Beschluss haben die Stadtverordneten auch erste finanzielle Mittel bereitgestellt: In kommenden Jahr und 2011 sollen jeweils 30 000 Euro ausgegeben werden. Weitere 30 000 Euro seien beim Wissenschaftsministerium beantragt, erläuterte Manfred Fließ. Er bezeichnete die Sanierung und Erweiterung des ehemaligen Heimatmuseums als „eine gute Investition in die Zukunft“ und unterstrich die überregionale Bedeutung, die das Museum durch das Thema Postgeschichte gewinnen würde. Etwa 6000 Besucher könnten jährlich kommen, auch aus den benachbarten Bundesländern und sogar dem Ausland. Neben den vielen Beelitzer Fassetten als Spargel-, Ackerbau-, Garnison- und Mühlenstadt sollen laut Fließ auch die Ortsteile Platz finden.

Das Haupthaus in der Poststraße 16 wurde einst als Postrelais-Station an der Strecke Berlin-Leipzig erbaut. Hier konnten Passagiere zusteigen und frische Pferde angespannt werden. Mit technischen Mitteln wie einem Postkutschensimulator oder Lautsprechern und Projektoren soll künftig diese Geschichte mit allen Sinnen nachvollziehbar werden. Im Seitenflügel auf dem Hof soll dann die Stadtgeschichte in Räumen wie einer Soldatenstube und einem Mühlenraum dokumentiert werden – chronologisch geordnet bis zurück ins Mittelalter. 25 Räume werden so gefüllt. Die Stadtbibliothek muss dafür ins Nachbargebäude ziehen.

Kritik an dem geplanten Vorgehen kam am Montagabend aus der GFT-Fraktion. Stadtverordnete Elke Seidel forderte, ein „schlüssiges Gesamtkonzept“ zu erstellen, bevor man sich an die Arbeit macht. So würde bislang ein Personal- und Finanzierungskonzept sowie eine Gesamtbetrachtung beider städtischer Häuser – Poststraße 15 und 16 – fehlen. Zudem müsse das gesamte Haus barrierefrei sein, so Seidel. GFT-Fraktionschef Gerhard Thiele sagte: „Es ist doch wohl klar, dass nicht nur die inhaltliche Seite zählt.“ Beide stimmten letztendlich gegen den Antrag der Verwaltung.

Barrierefrei könne nur das Erdgeschoss werden, antwortete Bürgermeister Thomas Wardin (SPD). Der Einbau eines Lifts würde das Gesamtprojekt finanziell zu Fall bringen. Zu den künftigen Kosten erläuterte er, dass keine zusätzliche Personalstelle geplant sei. Manfred Fließ erklärte schließlich, dass das Konzept der Studenten als Arbeitsfassung gesehen werden solle, „als eine Grundlage, auf die wir aufbauen“. Dem folgte die Mehrheit der Stadtverordneten. Sogar einen ersten Namensvorschlag gab es bereits: „Zauche-Museum in der Alten Posthalterei“, so die Anregung von Kulturausschusschefin Christel Niederland (Linke). Thomas Lähns

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