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Kammerspiele Kleinmachnow brauchen auch mehr Geld: 30 000 Euro mehr für Brandschutz

Kleinmachnow - Kleinmachnow gibt 30 000 Euro mehr als geplant für den Brandschutz der Neuen Kammerspiele aus. Das beschlossen die Gemeindevertreter auf ihrer jüngsten Sitzung.

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Kleinmachnow - Kleinmachnow gibt 30 000 Euro mehr als geplant für den Brandschutz der Neuen Kammerspiele aus. Das beschlossen die Gemeindevertreter auf ihrer jüngsten Sitzung. Bislang waren 150 000 Euro kalkuliert. Das zusätzliche benötigte Geld sorgte für eine längere Debatte. Brandschutz sei doch eigentlich Sache des Eigentümers, monierten einige Gemeindevertreter, und Holger Baumgraß (PRO) mutmaßte gar ein wirtschaftliches Vergehen. „Wir finanzieren hier mit öffentlichen Geldern eine private Immobilie“, schimpfte er. Ohne die Summen wäre der Betreiber längst insolvent, mutmaßte Baumgraß.

Diesen Vorwurf entkräftete Bürgermeister Michael Grubert (SPD). Er verwies auf den Pachtvertrag mit dem Eigentümer Karl-Heinz Bornemann. Laut dem bis 2022 gültigen Papier ist der Pächter – die Kulturgenossenschaft – verpflichtet, für den Brandschutz zu sorgen. Dass dies für den Betreiber nicht tragbar ist, war der Gemeinde klar. So enthalte die Anschubfinanzierung von 400 000 Euro, die die Kulturgenossenschaft erhalten habe, 150 000 Euro für Brandschutzmaßnahmen, so Grubert. Die 30 000 Euro, die jetzt zusätzlich benötigt werden, würden für Sicherheitsbeleuchtung sowie Rauch- und Wärmeabzugsanlagen gebraucht. Außerdem seien die Türen auf den Rettungswegen so anzubringen, dass sie in Fluchtrichtung aufgeschlagen werden können, und die Wandbespannung im Kino muss flammenhemmend sein.

Der SPD-Gemeindevertreter Matthias Schubert (SPD) erinnerte bei der Sitzung daran, dass Kleinmachnow vor sechs Jahren die Chance gehabt hatte, die Kammerspiele zu kaufen. Viele Gemeindevertreter seien damals zögerlich gewesen, weil sie argwöhnten, der Kulturbetrieb werde wohl nicht von langer Dauer sein – und entschieden, dass mit einer Pacht das Risiko kleingehalten werden könne. „Doch dann kam Frau Huder und das Wunder geschah. Sie hat hier etwas aus dem Boden gestampft, was wir alle nicht erwartet hatten und nun ärgern wir uns“, behauptete Schubert. Thomas Singer (Linke) erinnerte daran, dass die Gemeinde einst jährliche Kosten von rund 300 000 Mark für die Kammerspiele hätte tragen müssen. So teuer sei der Betrieb jetzt nicht geworden, meinte er: „Für Null kriegt man es aber nicht.“

Die Finanzierung der Kammerspiele wird die Gemeindevertretung in Kleinmachnow jedoch auch in der nächsten Sitzung beschäftigen. Die Kulturgenossenschaft als Betreiber hat weiteren Finanzbedarf für den laufenden Betrieb ihrer Neuen Kammerspiele von 2017 bis 2022 angemeldet. Als Grund nennt sie eine Erhöhung der Kosten durch größeren Aufwand und gestiegene Grundkosten. Beantragt werden jährliche Zuschüsse von 110 000 Euro. In einem Schreiben der Kammerspiele an den Bürgermeister heißt es : „Ein ansprechendes Programm zu adäquaten Preisen wird immer ein Zuschussprojekt bleiben.“

Die Neuen Kammerspiele an der Karl-Marx-Straße gibt es seit mehr als 70 Jahren. Sie wurden 1936 bis 1938 als Lichtspieltheater erbaut. Carolin Huder betreibt sie seit Oktober 2013 allein mit der Kulturgenossenschaft. 

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