Von Thomas Lähns: Ab kommendem Sommer voll versorgt
Telekom bringt Breitband-Internet in die noch unversorgten Michendorfer Ortsteile – dank Fördermittel
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Michendorf – Im Sommer kommenden Jahres soll die gesamte Gemeinde Michendorf über schnelles Breitband-Internet verfügen. Dieses Ziel haben sich jetzt Bürgermeisterin Cornelia Jung und die Deutsche Telekom gesetzt. Nachdem das Land bereits im Juli Fördermittel in Höhe von 107 000 Euro bewilligt hat, will der Konzern demnächst mit dem Ausbau seines Glasfaser-Netzes in den Ortsteilen Stücken, Fresdorf und Wildenbruch – einschließlich der drei Gemeindeteile – beginnen. Gestern wurde in der Verwaltung der Vertrag unterzeichnet.
„Wir haben für Michendorf eine gute Lösung gefunden“, sagte der bei der Telekom für den Vertrieb in den Neuen Bundesländern verantwortliche Leiter Volker Düskow. Mit Hochdruck arbeite die Telekom an der Ausstattung des ländlichen Raumes mit schnellen Internetzugängen, allerdings sei dies immer auch eine Kostenfrage. Weil in den Dörfern zu wenig potenzielle Kunden wohnen, ist der Konzern auf Fördermittel angewiesen. Mit insgesamt 117 000 Euro schließt die öffentliche Hand die Wirtschaftlichkeitslücke in Michendorf. Die Gemeinde selbst trägt davon nur 10 Prozent, das meiste Geld kommt vom Bund, von der EU und aus dem Brandenburgischen Infrastrukturministerium. Das hat seit dem vergangenen Jahr schon zahlreiche Förderbescheide verteilt, unter anderem an Werder (Havel), Groß Kreutz, Wiesenburg und Brück. In Beelitz werden bereits Kabel durch die Telekom verlegt, bis November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. In der Gemeinde Seddiner See – von dort kam der erste Förderantrag im Land – soll sogar schon ab diesem Monat per Breitband gesurft werden.
Bereits im Oktober sollen in Michendorf die Ortsteile Wilhelmshorst und Teile von Langerwisch mit dem heißen Draht ausgestattet werden. Hier hat die Brandenburger Staatskanzlei eine Richtfunkstrecke aufgebaut, die das Signal auf dem Luftweg aus Berlin heranholt – ein Modellprojekt, an dem sich 26 Kommunen im Land beteiligt haben. Mittlerweile habe die hier verantwortliche Firma DNS:Net zwar längst alle Haushalte angeschlossen, allerdings warte man nun, bis alle 26 Kommunen verkabelt sind, um dann den symbolischen roten Knopf zu drücken, wie Jung mitteilte.
Mit der Vertragsunterzeichnung gestern ist nun sämtlicher Ärger mit der Telekom der vergangenen Jahre vom Tisch. Immer wieder hatte die Michendorfer Verwaltung über mangelnde Kooperationsbereitschaft seitens des Konzerns geklagt. Seit zwei Jahren bilde die Zusammenarbeit mit den Kommunen aber einen Schwerpunkt im Unternehmen, erläuterte Düskow. Mittlerweile seien über 1300 Verträge mit Kommunen in ganz Deutschland abgeschlossen worden, und dank der Fördermittel werden es auch in Brandenburg immer mehr. Immerhin ist das schnelle Internet ein Standort-Faktor. Immer mehr Unternehmen würden erst nach der Verkehrs- und dann nach der Internetanbindung fragen, sagte der mittelmärkische Wirtschaftsförderer Martin Rätz, der die Kommunen beim Breitbandausbau berät.
In Michendorf sollen 26 Kilometer Glasfaserkabel verlegt werden, wie der Kommunalbeauftragte der Telekom für Brandenburg, Tobias Zimmermann, erläuterte. „Dabei geht es vorwiegend um die langen Strecken zwischen den Verteilern“, sagte er. In den Siedlungen selbst werde kaum gebuddelt.
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