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Potsdam-Mittelmark: Ab morgen Erdbeeren

Harte Tage für Weichobst aus Werder sind vorbei

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Werder – Wegen des kalten Wetters hatten Brandenburgs Erdbeeranbauer harte Tage. Ein Grund, warum die Regie für den Startschuss in die Weichobsternte durcheinander geriet. Dafür startet die Erdbeersaison nun gleich in beiden großen Anbaugebieten – im Spreewald und im Obstbauland rund um Werder.

Morgen heißt es auf den Feldern des Werderaner Obstbaubetriebs Wache: Antreten zum Pflücken. Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke (SPD) wird um 9 Uhr den Startschuss für die Selbstpflücker geben. Berliner und Brandenburger sind aufgerufen, in den Plantagen rund um Werder ihr Obst selbst zu ernten. Die Eröffnung ist eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Werderschen Obst- und Gartenbauverein. Der Obstbaubetrieb Wache, ein Familienunternehmen im Haupterwerb, wurde 1993 gegründet. Auf 20,17 Hektar wird hier Obst angebaut: 9 Hektar Süßkirschen, 3 Hektar Sauerkirschen, 2,7 Hektar Erdbeeren sowie Pflaumen, Himbeeren, Birnen, Pfirsiche und Gemüse. Vier Vollbeschäftigte und 19 Saisonkräfte kümmern sich um die Vermarktung und die Selbstpflücker.

Die Anzahl der Frosttage und die tiefen Temperaturen machten den Erdbeeren zu schaffen, so dass ein pünktlicher Erntebeginn nicht möglich war. So beginnt die Saison je nach Region acht bis zehn Tage später. Mit 2 592 Tonnen wurde 2005 die höchste Erntemenge im Erdbeeranbau seit 1991 erzielt, die deutlich über dem Vorjahresergebnis von 1 678 Tonnen liegt. Ursachen hierfür sind höhere Hektarerträge (50 Dezitonnen je Hektar beziehungsweise 129 Prozent des Durchschnitts der letzten sechs Jahre) und einer deutlichen Ausweitung der Anbaufläche von 339 Hektar (2004) auf 401 Hektar im Jahr 2005.

Bremsend auf diesen Trend dürfte der Preisverfall an den Großmärkten wirken: So übten die stark ausgeprägte Erntespitze ab Mitte Juni und verstärkte Anlieferungen von Kleinerzeugern aus Osteuropa erhebliche Druck auf die Preise aus, erklärte der Sprecher des Agrarministeriums, Jens-Uwe Schade. Auch über die Erdbeeren hinaus sei es nach dem Beitritt Polens zur EU und infolge anhaltend hoher Arbeitslosigkeit zu Umsatzeinbußen im Direktabsatz im grenznahen Bereich bis an die östliche Stadtgrenze Berlins gekommen. Erstmals sei auch sehr preiswerte polnische Ware im Lebensmitteleinzelhandel aufgetaucht. wh

Obstbauern im Internet unter:

www.gartenbau-brandenburg.de

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