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Zugfahren lohnt sich wieder: Ab Sonntag ist man von Michendorf aus mit dem RE 7 innerhalb von nur einer halben Stunde am Berliner Hauptbahnhof. Nur zum Flughafen Schönefeld dauert es auch in Zukunft weitaus länger.

© Thomas Lähns

Potsdam-Mittelmark: Ab Sonntag wieder bis Berlin

Zum Fahrplanwechsel Aufatmen bei vielen Pendlern aus Mittelmark. Veränderungen auch bei Havelbus

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Potsdam-Mittelmark - Für viele der rund 17 000 Berlin-Pendler im Landkreis ist es eine harte Zeit gewesen: Ein Jahr lang wurde an der Regionalbahnstrecke zwischen Berlin-Wannsee und Charlottenburg gebaut. Wer in die Hauptstadt wollte, musste auf die S-Bahn oder gleich aufs Auto umsteigen. Ab der kommenden Woche nun fahren die Regionalzüge wieder durch bis in die Berliner Innenstadt. Gleichzeitig tritt ein neuer Fahrplan in Kraft – der allerdings bringt für so manchen Bahnkunden auch neues Ungemach mit sich.

Vor allem Zugreisende aus Michendorf geraten weiter ins Abseits. Nachdem die Gemeinde vor einem Jahr von der Regionalbahnlinie 22 abgekoppelt wurde – die fährt jetzt von Potsdam über Golm direkt nach Berlin-Schönefeld – wird auf den verbliebenen beiden Bahnlinien der Halbstunden-Takt nach Berlin durcheinandergewirbelt. Grund dafür: Auf der Regionalexpresslinie 7 von Dessau über Bad Belzig nach Potsdam-Rehbrücke, Wannsee und Berlin-Hauptbahnhof werden ab kommender Woche die neuen Talent-II-Züge eingesetzt. Die sind schneller unterwegs und kommen damit früher in Michendorf an. Dadurch verkürzt sich der zeitliche Abstand zur Linie OE 33 von Jüterbog über Beelitz nach Berlin-Wannsee.

Die Gemeinde hat bereits gegen die Neuerungen protestiert, auch Versuche, die Anbindung an den künftigen Flughafen BER wiederzubekommen, sind bislang nicht abgerissen. Im jüngsten Schreiben an das Verkehrsministerium hatte Michendorf gefordert, die neue Linie 23 von Potsdam über Caputh, Ferch und Seddin bis nach Schönefeld zu verlängern. Auch dieses Ansinnen wurde in Potsdam abgelehnt und die Einrichtung einer Buslinie zwischen Michendorf und Saarmund vorgeschlagen – dort hält der RB 22. Den Bus allerdings müsste der Landkreis bezahlen.

Dessen Havelbusgesellschaft hat bereits auf die neuen Zugfahrpläne reagiert und die Fahrzeiten ihrer Linien angepasst. So wird die Buslinie 608 von Potsdam über Michendorf nach Dobbrikow immer fünf Minuten vor der vollen Stunde am Michendorfer Bahnhof halten, um hier den Anschluss an den RE 7 zu ermöglichen. Eine Neuerung auch auf der Linie 611 von Potsdam nach Nuthetal: Sie wird in der Woche im Zwei-Stunden-Takt und durchgehend bis Tremsdorf fahren, morgens und am frühen Nachmittag stündlich. Der bisherige Rufbus nach Tremsdorf um 19.30 Uhr wird durch einen Linienbus ersetzt.

Eine geringfügige Veränderung wird es auf der Havelbuslinie 621 von Teltow nach Ludwigsfelde geben: Die fährt künftig zwei Minuten früher und hält nicht mehr am Bahnhof Genshagener Heide, sondern in Ludwigsfelde-Struveshof.

In Werder (Havel) wird die Linie 633 verändert: An den Wochenenden wird sie im Zwei-Stunden-Takt vom Bahnhof bis zur Glindower Alpenstraße fahren. Allerdings wird sie im Gegensatz zum alten Fahrplan nur noch bis zum frühen Abend verkehren, die Glindower müssen künftig noch zeitiger nach Hause. Die letzte Fahrt vom Bahnhof startet um 16.50 Uhr – drei Stunden früher als bislang.

Eine bessere Anbindung haben künftig die Beelitzer: Ihre Linie 643 fährt nach dem neuen Fahrplan durchgängig bis nach Busendorf. Bislang endete der Bus tagsüber in Fichtenwalde. Durch die Veränderungen beim RE 7 gibt es auch andere Fahrzeiten: In Richtung Beelitz fahren die Linien 18 Minuten später. Dafür wird die Buslinie 645 beschnitten: Die fuhr bislang von Fichtenwalde nach Lehnin, künftig fährt sie erst ab Busendorf. Dort wird der Anschluss zur 643 gewährleistet.

Mehr Busse sollen künftig im TKS-Netz der Region Teltow unterwegs sein – dafür allerdings sorgen vor allem die Berliner Verkehrsbetriebe. Deren X 10 wird am Wochenende generell über Zehlendorf Eiche hinaus bis zum Bahnhof Zoo fahren. Damit werde eine attraktive Verbindung in die City-West geschaffen, heißt es. An den Samstagen soll sich außerdem der Takt auf eine halbe Stunde verkürzen. Außerdem wird die Verlängerung der Linie von der Warthestraße bis zur Rammrath-Brücke in Betrieb gehen.

Von Teltow-Seehof aus wird künftig die BVG-Linie 184 unterwegs sein. Sie fährt durch die Altstadt und über das Einkaufszentrum in der Oderstraße zu ihrer neuen Endhaltestelle Warthestraße. Die Linie 117 sowie der Linienast der 625 nach Seehof (Abschnitt Marktplatz–Maxim-Gorki-Straße) entfallen im Gegenzug. Für die Linie 625 gibt es schließlich eine neue Linienführung: Die Busse fahren künftig in der Schleife von und zum S-Bahnhof über die Haltestellen Heinersdorfer Weg und Bürgertreff. Die Schleife über die Lichterfelder Allee entfällt.

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