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Potsdam-Mittelmark: Abzocke mit Enkeltrick

Polizei warnt vor Betrügern / Zuletzt wurden mehrere Senioren um ihre Ersparnisse erleichtert

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Potsdam-Mittelmark – Betrügereien mit dem Enkeltrick haben sich in den vergangenen Wochen gehäuft. Allein am Donnerstagnachmittag versuchten Unbekannte in Kleinmachnow vier Mal, Geld auf diese Weise bei Senioren zu ergaunern. Wie die Polizei mitteilte, stellten sich die Täter als Enkel und Neffe vor und verlangten in zwei Fällen Geldbeträge von 30 000 und 70 000 Euro. Die drei Frauen und ein Mann ließen sich jedoch nicht auf die Anrufer ein und riefen stattdessen die Polizei.

Beim sogenannten Enkeltrick melden sich die Täter telefonisch bei älteren Menschen und geben sich als Verwandte aus. Sie verlangen unter einem Vorwand hohe Bargeldbeträge, die ein Mittelsmann abholen soll.

Bereits im November habe es häufiger Enkeltrick-Versuche gegeben, so Marina Kubasik-Tralles, die das zuständige Kommissariat der Polizeidirektion-West leitet. Achtmal versuchten sich die Täter vergeblich, in zwei Fällen hatten die Gauner Erfolg. In einem der Fälle konnten sie sogar 24 000 Euro erbeuten: Ein 79-jähriger Rentner aus Teltow übergab das Geld am 23. November an seiner Haustür an einen Unbekannten. Vorher hatte sich ein vermeintlicher Verwandter am Telefon gemeldet und über eine finanzielle Notlage geklagt. „In diesem Jahr gab es in jedem Monat solche Vorfälle“, so Kubasik-Tralles.

Sie riet dazu, solche Anrufer auf einen Rückruf zu vertrösten und nie Zusagen am Telefon zu geben. Außerdem sei es auch nötig, Mitarbeiter von Banken und Sparkassen für das Thema zu sensibilisieren. Wenn Senioren hohe Bargeldbeträge abheben, sollten Bankmitarbeiter nachfragen, wofür das Geld denn gebraucht werde, so Kubasik-Tralles: „Vor kurzem konnte auf diese Art ein Betrugsfall vereitelt werden.“

Doch nicht nur der Enkeltrick beschäftigt die Polizei: Vor Weihnachten warnt sie auch vor unseriösen Spendensammlern. Ebenso sieht es die Verbraucherzentrale Brandenburg. Bei Zweifeln an der Redlichkeit der Sammler können sich Verbraucher beim Zentralinstitut für soziale Fragen erkundigen. Das vergibt ein Spendensiegel. Besonders an der Haustür solle man nicht spenden oder Angebote vermeintlich wohltätiger Organisationen annehmen. Seriöse Hilfsorganisationen gehen diesen Weg ohnehin nicht. Auch der Verkauf sogenannter Blindenwaren sei an der Haustür nicht üblich, warnte die Verbraucherzentrale. Marco Zschieck

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