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Potsdam-Mittelmark: Ärger mit Schimmel

Wasserschaden in neugebauter Grundschule auf dem Seeberg in Kleinmachnow

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Kleinmachnow - Kleine Probleme gab es schon vor dem Schulanfang, jetzt allerdings haben sie sich zum Havariefall ausgewachsen. Drei Horträume und ein Flur der neuen Kleinmachnower Grundschule „Auf dem Seeberg“ mussten wegen Schimmels komplett geräumt werden. Von einem Schaden in Höhe von rund 100 000 Euro ist die Rede. Gefahr für Schüler und Lehrer bestehe aber nicht, wie es aus dem Rathaus heißt.

Zunächst war das Ausmaß eines Wasserlecks, das sich schon in der Endphase des Baus als „kleinerer Wasserschaden“ in einer Toilette des Gebäudes gezeigt hatte, unterschätzt worden. Als Ursache wurde anfangs ein Rohrbruch angenommen, Trocknungsgeräte wurden aufgestellt. Doch die Reparatur war aufwendiger als gedacht, sagt Gemeindesprecherin Martina Bellack. Eine Kamerafahrt brachte das Schadensausmaß ans Licht. Dämmwolle hatte sich in den Wänden bereits mit Wasser vollgesogen, an den Rückwänden der Spinde im Flur Schimmel gebildet. Ursächlich, so stellte sich heraus, ist offenbar ein defekter Abfluss in der Schulküche. Von dort drückte das Wasser nach oben und breitete sich aus.

Eltern der 270 Grundschüler, die seit dem Sommer in die neugebaute Schule gehen, sind besorgt. In einem Schreiben wandten sie sich an die Medien und auch das Gesundheitsamt. Sie fühlen sich unzureichend informiert. Zwar würde eine von der Baufirma beauftragte Baubiologin die Arbeiten begleiten und regelmäßig Proben in allen Räumen nehmen, über die Messwerte würden die Eltern jedoch nicht informiert, monieren sie.

Sie fürchten, dass sich der Schimmel auf angrenzende Räume ausbreitet. Diese Gefahr besteht laut Bürgermeister Michael Grubert (SPD) aber nicht. Er wandte sich in zwei Briefen an die Eltern, versuchte, zu beruhigen und zu beschwichtigen. Um den Schaden einzugrenzen, waren betroffene Trockenbauwände herausgerissen und gegen Staubschutzwände getauscht, sämtliche in den betroffenen Räumen vorhandenen Schulmaterialien gereinigt worden.

Die moderne Lüftungsanlage sorge zudem für ständige Frischluft und einen regelmäßigen Luftaustausch, versichert Grubert. Alle Schimmelspuren seien beseitigt. Auch mit der Reparatur des Abflusses, der ursächlich für den Schaden war, sei inzwischen begonnen worden. Auf die drei Räume werden die rund 180 Hortkinder der neuen Grundschule jedoch noch eine Weile verzichten müssen.

Die Trocknungsgeräte, die bereits in den Ferien aufgestellt worden waren, laufen weiter auf Hochtouren. Noch mindestens bis Weihnachten werden sie im Einsatz sein, so Bellack. Für den Hort bedeute dies, etwas enger zusammenzurücken als ursprünglich geplant. Raumnot bestehe aber nicht. So könne der Hort in der unterrichtsfreien Zeit auch Klassenräume nutzen, sagt Bellack.

7,1 Millionen Euro hatte die Gemeinde in den zweigeschossigen Passivbau investiert. Die Mehrkosten sollen aber nicht zu ihren Lasten gehen. Mit dem Generalunternehmer des Baus, der Berliner Anes Bauausführungen GmbH, würden derzeit Schadensersatzansprüche geklärt. Solveig Schuster

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