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Potsdam-Mittelmark: Auch Teltow will Ersatzlehrer

Stadtverordnete beschlossen Initiative gegen Stundenausfall nach Kleinmachnower Vorbild

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Teltow - Nach dem Kleinmachnower Vorbild soll nun auch in Teltow bald ein kommunaler Schulfonds eingerichtet werden, um den Unterrichtsausfall zu begrenzen. Geplant ist, für erkrankte Lehrer ersatzweise pensionierte Kollegen, Studenten und Referendare oder andere Personen mit pädagogischer Ausbildung in den Schulen einzusetzen. Einstimmig haben die Teltower Stadtverordneten am Mittwochabend einem entsprechenden Beschlussantrag der FDP-Fraktion zugestimmt. Die Stadtverwaltung wurde beauftragt, einen Entwurf für Vereinbarungen mit den Teltower Schulen vorzubereiten.

Kleinmachnow ist die erste Gemeinde im Land Brandenburg, die einen solchen kommunalen Schulfonds eingerichtet hat (PNN berichteten). Dort ist mittlerweile bereits der erste konkrete Vertrag für eine Lehrervertretung in der Maxim-Gorki-Gesamtschule abgeschlossen worden. Auch an den anderen Schulen stünden bereits Aushilfskräfte bereit, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) den PNN. Insgesamt werden in seiner Gemeinde jährlich 100 000 Euro für den Schulfonds bereitgehalten.

In einer ähnlichen Größenordnung werde sich auch der Bedarf für die 21 000-Einwohner-Stadt Teltow bewegen, sagte FDP-Fraktionschef Hans-Peter Goetz. Über konkrete Zahlen solle jedoch erst gesprochen werden, wenn die Stadtverwaltung entsprechende Vertragsentwürfe in den Fachausschüssen zur Diskussion stellt. Spätestens ab dem Haushaltsjahr 2010 könnte dann der Schulfonds wirksam werden. Profitieren sollen davon laut Goetz alle interessierten Schulen der Stadt, egal, ob sie sich in staatlicher oder freier Trägerschaft befinden.

Zwar sei es nicht die Aufgabe der Stadt, Versäumnisse des Landes auszugleichen, sagte Goetz. Im Interesse der Kinder sollte jedoch etwas getan werden, um die derzeitige Ausfallquote von acht bis neun Prozent zu verringern. Unterstützung für den Vorschlag kam aus allen Fraktionen. Der Ausfall von Lehrern sei in Teltow tatsächlich ein Problem, sagte SPD-Fraktionschef Frank Fromm. Ein kommunaler Schulfonds könnte Abhilfe schaffen, und auch Bildungsminister Holger Rupprecht habe in einem Gespräch mit ihm keine grundsätzlichen Bedenken geäußert.

Teltows Schul-Fachbereichsleiter Michael Belkner stellte noch einmal klar, dass aus dem Fonds offiziell keine Lehrer, sondern lediglich „qualifiziertes Beaufsichtigungspersonal“ bezahlt werden könnte. In Kleinmachnow erhalten die Aushilfskräfte einen Brutto-Stundenlohn von 15 Euro und werden über Honorarverträge von der Gemeinde bezahlt. Die Schulen suchen die Ersatzlehrer aus, sind Ansprechpartner für Interessierte und tragen weiterhin die Verantwortung für den Unterricht.ldg/tor

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