Potsdam-Mittelmark: Auf Depressionen spezialisiert Psychiatrische Tagesklinik in Teltow gut angenommen
Teltow - Unauffällig liegt sie zwischen Bürogebäuden in der Teltower Rheinstraße: Die psychiatrische Tagesklinik Asklepios. Sie gehört zum Fachklinikum Brandenburg und bietet seit Dezember erwachsenen Menschen mit psychischen Erkrankungen Therapie und Betreuung abseits eines Krankenhauses.
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Teltow - Unauffällig liegt sie zwischen Bürogebäuden in der Teltower Rheinstraße: Die psychiatrische Tagesklinik Asklepios. Sie gehört zum Fachklinikum Brandenburg und bietet seit Dezember erwachsenen Menschen mit psychischen Erkrankungen Therapie und Betreuung abseits eines Krankenhauses. Ambulant ist das Angebot trotzdem nicht. Nur die Abende und Wochenenden verbringen die Patienten Zuhause.
„Wir sind hier auf Menschen mit Depressionen, Angst- und Zwangsstörungen spezialisiert, für die ist schon der Weg hierher oft Therapie“, sagt Klinik-Chef Felix Hohl-Radke. Besonders Patienten mit sozialen Phobien oder anderen extremen Ängsten müssten sich überwinden, den Weg hierher zu finden. Genau das aber helfe ihnen letztlich, mit ihrer Krankheit umzugehen.
„Den speziellen Fokus hatten wir gewählt, als wir uns mit der Region Teltow näher befassten“, so Hohl-Radke. Depressionen sind eher ein Phänomen, das unter jungen, wohlhabenden Menschen gehäuft auftritt. In Potsdam und Ludwigsfelde gebe es darüberhinaus bereits umfassende Tagesklinik-Angebote. „Eine Spezialisierung machte Sinn“, so Hohl-Radke. Seit einem halben Jahr bietet die Teltower Tagesklinik 16 Plätze, derzeit sind alle belegt. Tageskliniken sind aber auch Anlaufstelle für akute Fälle, für Menschen mit psychotischen Erkrankungen etwa, die schnell Hilfe brauchen.
Als das Konzept der Tagesklinik Ende der 1970er Jahre aufgekommen war, sollte damit vor allem die Kasernierung psychisch Kranker abseits der Gesellschaft aufgebrochen werden. „Ohne Frage tut es beiden Seiten – den Gesunden wie den Kranken – gut, wenn die Einrichtungen mitten in der Stadt liegen“, meint Hohl-Radke. Heutzutage stellten die Tageskliniken in vielen Fällen auch eine Ergänzung oder Nachbehandlung zu Klinikaufenthalten dar. „In der Regel sind die Patienten zwischen 17 und 50 Tage bei uns“, so Hohl-Radke, eine genaue Aufenthaltsdauer ist nicht vorgeschrieben.
Das Besondere an der Teltower Tagesklinik ist die enge Zusammenarbeit mit Physio – und Ergotherapeuten. Viele erwachsene Patienten erlebten es als befreiend, in den ergotherapeutischen Werkstätten zum ersten Mal seit vielen Jahren wieder etwas mit ihren Händen zu gestalten – auch wenn es nur ein windschief geflochtener Korb ist. „Manche Patienten finden über ihre neu erlernten Fähigkeiten beim Basteln auch den Kontakt zu ihren Kindern wieder“, sagt die Ergo-Therapeutin Maria Berger. Ariane Lemme
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