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Potsdam-Mittelmark: Baustart für Michendorfer Kindergarten

Gemeinde will 1,35 Millionen Euro investieren / Einweihung noch vor dem nächsten Schuljahr

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Michendorf - Auf dem Gelände der Kita Michendorf im Heideweg rollen die Bagger. Nach vielen Debatten beginnt der Bau für das neue dreigeschossige Kindergartenhaus. Gestern setzten Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos), Ortsvorsteher Hartmut Besch (FPD) und die Kinder zum ersten Spatenstich an.

Wenn das Wetter mitspielt, könne der Rohbau bis zum Winter stehen, ist die Bürgermeisterin zuversichtlich. Auf jeden Fall soll das Gebäude zum kommenden Schuljahr bezugsfertig sein. Für Michendorf mit seinen 11 500 Einwohnern ist es ein Mammut-Projekt, denn die Gemeinde investiert die 1,35 Millionen Euro Baukosten fast komplett aus eigener Tasche. Das kann nur über zwei Jahre geschultert werden. Nur für die Ausstattung des Mehrzweckraumes sind vom Landkreis 40 000 Euro Fördermittel in Aussicht gestellt worden. Die Förderfähigkeit ist Auslegungssache: Zwar gibt der Bund Geld für Kita-Bauten, allerdings nur, wenn Plätze für Null- bis Dreijährige geschaffen werden. In den Neubau sollen die Älteren einziehen, sechs Räume stehen zur Verfügung, 98 Knirpse haben hier Platz. Dafür wird das „Heideschlösschen“ nebenan frei, in welchem dann ausschließlich die Krippenkinder betreut werden. Indirekt profitieren also auch sie – für Belzig kein Grund, die Förderung zu befürworten.

Insgesamt kommt mehr Ordnung in den Kita-Alltag mit drei Gebäuden für drei Altersgruppen: Krippe, Kindergarten und Hort, der im Haus Sonnenschein neben der Schule bleibt und ebenfalls mehr Platz hat. „Nun können wir weitere Kinder aufnehmen“, freute sich Kita-Leiterin Anke Pilaske gestern. Allein für die Krippe gebe es 14 Neuanmeldungen bis Juni. Auch für Bürgermeisterin Jung steht außer Frage, dass der Neubau künftig ausgelastet wird. Ortsvorsteher Besch verwies darauf, dass die Michendorfer Kita seit Jahren mit Ausnahmegenehmigungen arbeite. Eigentlich müssen pro Kind 3,5 Quadratmeter Fläche zur Verfügung stehen, erst jetzt sei das erreichbar.

In der Gemeindevertretung ist über die Größe des Gebäudes lange diskutiert worden, gerade der Raum für Bewegungs- und Sprachförderung, der im Erdgeschoss entstehen soll, wurde in Frage gestellt. „So etwas ist heutzutage jedoch Standard“, so Kita-Leiterin Pilaske. Eigentlich sollte der Baustart im September stattfinden. Bürgermeisterin Jung begründete gestern die Wartezeit mit Problemen bei der Genehmigung. Die Baubehörde des Landkreises habe Bedenken gehabt, dass zu viel Lärm von den nicht weit entfernten Bahngleisen zu den Kindern herüberdringen könnte. „Das ist völlig unverständlich“, so Hartmut Besch. Er verwies auf das „Heideschlösschen“ welches ja noch näher an den Schienen liege. Erst vor zwei Wochen sei die Baugenehmigung eingegangen, so Jung, der Antrag sei im März im Belziger Landratsamt abgegeben worden.

Bei diesen Widrigkeiten blickt man in Michendorf mit Sorge auf die für 2009 geplante Aufstockung der Kita „Ameisenhügel“ im Ortsteil Wilhelmshorst: Anders als in Michendorf müsse parallel zum Kita-Betrieb gearbeitet werden. Das müsse nicht nur vom Landratsamt genehmigt, sondern auch Tag für Tag von der Firma umgesetzt und den Kindern ausgehalten werden. Thomas Lähns

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