Südwestkirchhof Stahnsdorf: Bestattungen werden deutlich teurer

Stahnsdorf - Der Stahnsdorfer Südwestkirchhof wird zu Beginn des neuen Jahres seine Gebühren für Bestattungen auf dem beliebten Areal drastisch anziehen. Teilweise steigen die Preise um mehr als 400 Euro. Trotz der deutlichen Erhöhung spricht Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt von einer sozial verträglichen Gebührenstaffelung, die im Vergleich zu anderen Friedhöfen in Berlin und Brandenburg weiterhin moderat sei.

Nach dem neuen Gebührenmodell werde erstmals der reale Pflegeaufwand für die unterschiedlichen Grabstätten ins Verhältnis zu den Gebühren gesetzt. So würden die Preise für besonders pflegeintensive Gräber deutlicher angehoben als bei weniger aufwendig zu unterhaltenden. Für ein kleines Familiengrab, das bislang 1137 Euro kostete, werden ab dem neuen Jahr 1585 Euro erhoben. Reihengräber, die auf dem Südwestkirchhof verbreitet und stark nachgefragt sind, werden statt 686 Euro mit 1305 Euro ab Januar knapp das Doppelte kosten. Die Preise für klassische Urnengräber steigen Ihlefeldt zufolge etwas moderater von derzeit 562 Euro auf dann 782 Euro an.

Mit den seit zehn Jahren erstmals angehobenen Gebühren sollen die erheblichen Kosten für die laufende Bewirtschaftung der stark wachsenden Zahl an Gräbern gedeckt werden. Seien Anfang der 1990er-Jahre noch etwa 80 Verstorbene pro Jahr auf dem 200 Hektar großen Areal bestattet worden, so seien es heute etwa 800 bis 900. Für das neue, sehr komplexe Berechnungsmodell sei über zwei Jahre lang die Arbeit der Gärtner an den einzelnen Gräbern exakt dokumentiert und anschließend bewertet worden.

Arbeiten am Wege- und Wassernetz sowie Löhne für die 18 Friedhofsmitarbeiter werden Olaf Ihlefeldt zufolge weiterhin von der Evangelischen Landeskirche bezuschusst und nicht auf die Kunden umgelegt.