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Gemütlich. Timon (l.) und Lucan sitzen die neuen Säcke der Bibliothek ein.

© E. Bellin

Neue Möbel und Medien und ein Ausleiherekord: Bibliothek in Kleinmachnow wieder offen

Die Kleinmachnower sind treue und intensive Nutzer ihrer Bibliothek, nirgendwo sonst in Brandenburg leihen Einwohner mehr Bücher und weitere Medien aus als hier. Jetzt ist die Bibliothek nach einem Umbau wieder geöffnet.

Von Enrico Bellin

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Kleinmachnow - Bunt ist es geworden in der Kleinmachnower Bibliothek. Nach vierwöchigem Umbau wurde am gestrigen Montagmittag der in Grün und Rot gehaltene Raum, der im Durchschnitt täglich von 360 Menschen besucht wird, wiedereröffnet. „Wir haben hier absichtlich mit Farben gespielt, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen“, sagte Bibliotheksleiterin Anke Fichtmüller den PNN. Auch geräumiger ist es im Raum des Rathauses im Adolf-Grimme-Ring geworden: Die neuen Regale sind niedriger als vorher, sodass es zwischen ihnen weniger beengt wirkt. Da deshalb auch weniger Platz zur Verfügung steht, musste auf ein eigenes Regal für Neuerscheinungen verzichtet werden. Sie sind jetzt im normalen Bestand einsortiert. „Das wird sicher von den Besuchern kritisiert“, so Fichtmüller. Doch so würden nicht mehr alle gezielt zu den Neuerscheinungen laufen und stattdessen auch die Bestandsbücher besser wahrnehmen.

27 000 Medien stehen zur Ausleihe bereit, weitere 10 000 kursieren unter den Kleinmachnowern. „Wir sind landesweit die leistungsstärkste Bibliothek, haben also die meisten Ausleihen pro Einwohner“, sagt die Leiterin. Im Durchschnitt nimmt jeder Besucher vier Bücher, CDs oder DVDs mit. Das liegt Anke Fichtmüller zufolge auch daran, dass die Gemeinde ihrer Bibliothek einen hohen Medienetat zur Verfügung stellt. In diesem Jahr stünden für den Ankauf von Büchern 62 000 Euro zur Verfügung. Dabei können in Kleinmachnow auch Bücher geordert werden, die in anderen Gemeinden niemand ausleihen würde, die hier jedoch Anklang finden. Etwa Péter Nádas’ Buch „Lesen“, eine Anleitung dafür, wie man seinen Roman „Parallelgeschichten“ lesen sollte. Oder die DVD „24 h Jerusalem“, eine Dokumentation von Arte und dem Bayrischen Rundfunk.

Noch weitere Wünsche für die Kleinmachnower Bibliothek

Damit die Bibliothek auch weiterhin gut angenommen wird, hat die Gemeinde allein 65 000 Euro für die neuen Möbel ausgegeben. „Die neue Einrichtung sieht gut aus, und dazu gibt es jetzt noch eine größere Auswahl an Kinderbüchern“, sagte Ramona Weißenborn, die mit ihrem fünfjährigen Sohn Elias eine der ersten Besucherinnen in den renovierten Räumen ist. Praktischerweise sei die Kita direkt gegenüber, beide kämen deshalb mehrmals pro Woche. Auch Barbara Krug, deren Söhne Lucan und Timon mit Comics in den neuen Sitzsäcken liegen, ist beeindruckt. „Wir sind gerade erst hergezogen und die Bibliothek macht einen super Eindruck.“

Leiterin Anke Fichtmüller hat dennoch Wünsche. „Die Bibliothek ist eigentlich für eine Gemeinde wie Kleinmachnow zu klein.“ 360 Quadratmeter stehen zur Verfügung. Im vergangenen Jahr wurde bereits die Trennwand zu einem Büroraum abgerissen – in der dadurch entstandenen Ecke befindet sich jetzt die Jugendliteratur. Weitere Erweiterungsmöglichkeiten im Rathaus gebe es kaum, bereits jetzt sei auch der Platz für die Verwaltung beengt. Trotzdem hofft Fichtmüller auf eine Erweiterung, „schließlich geschehen ja manchmal Wunder“.

Geöffnet ist die Bibliothek Mo. und Fr. von 12 bis 18 Uhr, Di. 12 bis 20 Uhr, Do. 10 bis 18 Uhr, erster Sa. im Monat 10 bis 13 Uhr

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