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Potsdam-Mittelmark: Brandenburghymne bleibt ein Identität stiftendes Heimatlied

Landeshymne: Nazilied oder Heimatschnulze? Neue Forschungsergebnisse zum Brandenburglied belegen Nähe zum Nationalsozialismus, 7.

Stand:

Landeshymne: Nazilied oder Heimatschnulze? Neue Forschungsergebnisse zum Brandenburglied belegen Nähe zum Nationalsozialismus, 7.8. 2009

Für Brandenburger keine „Heimatschnulze“

Die gewählte Überschrift nach dem Motto: Schlimm oder nicht gut? entlarvt die diffamierende Absicht des Autors. Wer die Nazizeit miterleben musste, erfuhr, wie deren Propagandamaschine vereinnahmte. Ob es den Urheber freute oder nicht, er wird sich in der Regel gehütet haben, Protest anzumelden. Es gäbe sicher lohnendere Anlässe über zweideutiges Schweigen zu richten. Man sollte bedenken, dass selbst die bekannten und anerkannten Widerständler gegen Hitler aus verschiedenen Lagern kamen und sich erst mit der Zeit und ihren Erfahrungen zu ihren Einsichten kamen. Wer die „Märkische Heide“ als Heimatschnulze abtut, kann eigentlich kein bekennender Brandenburger sein. Mir persönlich ist von den während der Hitlerzeit in der Schule gesungenen Liedern – außer der Brandenburghymne – kein Lied in Erinnerung geblieben. Als der Schulunterricht nach Kriegsende wieder begann, verschwand in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) dieses Lied, das den Reiz unserer Landschaft so überzeugend beschreibt, zwar zu meiner Verwunderung aus dem Repertoire und ich vermisste es sehr. Ich konnte mir vorstellen, dass die neuen Machthaber die angestammte Liebe und Verbundenheit von uns Brandenburgern zu ihrer Heimat nicht unbedingt unterstützen wollten. Diese Ansicht bestätigte sich für mich, als bald auch der Begriff „Brandenburg“ verschwand. Meine Freude bei der Wiedervereinigung war um so größer, als noch vor dem Land Brandenburg das Lied die „Märkische Heide“ und in Potsdam die „Brandenburger Straße“ wieder auferstanden.

Vor schwerwiegenden Untaten darf man die Augen nicht verschließen, jedoch an diesem Identität stiftenden Heimatlied zu mäkeln, sollte man sich dreimal überlegen.

Peter Ernst, Güterfelde

Dumme Sache?

Als ich den Artikel gelesen habe, fiel mir ein Spruch ein: „Wenn über eine dumme Sache mal endlich Gras gewachsen ist, kommt sicher ein Kamel gegangen, das Alles wieder runterfrisst“. Mehr nicht dazu.

Heinrich Geithner, Potsdam

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