HINTERGRUND: Brandenburgs Handel mit dem Iran

Der Iran hat trotz der Sanktionen aufgrund des Atomstreits mit dem Westen an Bedeutung für den brandenburgischen Export gewonnen. Während viele Großunternehmen sich in der Vergangenheit aus dem Iran zurückgezogen haben, sind nach Angaben der Industrie- und Handelskammer Potsdam (IHK) viele Mittelständler in die entstandenen Lücken gesprungen. In den vergangenen zehn Jahren ist der Export brandenburgischer Firmen in den Iran nach IHK-Angaben von 16,3 Millionen Euro auf 42,1 Millionen Euro gestiegen. Im Ranking der wichtigsten Exportländer für Brandenburgs Wirtschaft rangiert der Iran nach Angaben des brandenburgischen Wirtschaftsministeriums auf Platz 38. Hauptexportgüter sind Pharmazeutika (rund 21 Millionen Euro), Fahrzeuge (7 Millionen Euro) und Nahrungsmittel (6 Millionen Euro). Der restliche Export in Höhe von 8 Millionen Euro verteilt sich auf verschiedene Güter im Bereich Kunststoff, Chemie und Metall und wird vorwiegend von kleineren Mittelständlern getragen. Beim Import dagegen spielt das Land eine weit weniger wichtige Rolle. Dort liegt der Iran auf Platz 86. Geschäftsbeziehungen in das Land im Nahen Osten pflegen der IHK zufolge mehr als 100 Firmen. Unter anderem produziert etwa der Potsdamer Hersteller industrieller Gasmessgeräte, Vemm-tec, bereits seit mehreren Jahren in Mashhad im Nordosten des Landes. Mit der sich nun abzeichnenden Aufhebung der Sanktionen im Zuge der Lösung des Atomstreits geht die IHK von einer stärker steigenden Bedeutung des Iran als Handelspartner aus. Das Land verfüge nicht nur über eine im Durchschnitt sehr junge und gut ausgebildete Bevölkerung, sondern habe außerdem einen enormen Modernisierungsbedarf. mat