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Potsdam-Mittelmark: Bratensaison wird eingeläutet Gänse aus Brandenburg besonders gefragt
Seddiner See - Der 11. November ist für viele Tausend Gänse der Schicksalstag.
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Seddiner See - Der 11. November ist für viele Tausend Gänse der Schicksalstag. Am St. Martinstag wird traditionell die Gänsebratensaison eingeläutet. Bei den Brandenburger Bauern sind in den vergangenen Wochen die schmackhaften Vögel herangewachsen. „Der Schlachtbetrieb läuft seit Tagen, die ersten Tiere sind an den Großhandel gegangen“, sagt Karl-Heinz Heller, Geschäftsführer des Schlachtbetriebs Dithmarscher Geflügel GmbH. Das mittelständische Unternehmen mit Sitz in Gudendorf (Schleswig-Holstein) hat Filialen in Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern – und in Neuseddin.
Etwa 200 000 Gänse werden in der Saison in dem Unternehmen geschlachtet, etwa zehn Prozent sind in Brandenburg aufgewachsen und stammen aus kontrollierter bäuerlicher Freilandhaltung. Der Bedarf an dem Geflügel Made in Brandenburg nimmt von Jahr zu Jahr zu. Kunden vor allem aus dem Großraum Berlin finden zunehmend Geschmack an einheimischen Gänsen und Enten, die quasi direkt vor der Haustür aufgewachsen sind. „Die Spezialität hat sich mittlerweile herumgesprochen“, sagt Heller.
Wenn der Geschäftsführer des Verbandes zur Förderung des ländlichen Raumes pro agro, Gerd Lehmann, einen Wunsch frei hätte: dann mehr Gänse aus Brandenburg. „Nachfrage und Angebot halten sich leider nicht die Waage“, betonte er. Es wäre schön, wenn sich noch mehr Mäster finden würden, die die Tiere bis zur Schlachtreife aufziehen. In fünf Monaten werden die Tiere vom Küken an gemästet. Bei der Schlachtung haben sie in der Regel zwischen drei und sechs Kilo Gewicht. Lehmann: „Das Herkunftsmerkmal Made in Brandenburg ist ein echter Werbefaktor.“ In einigen Gaststätten kommen in der Gänsesaison in der Vorweihnachtszeit bis zu 700 der Tiere auf die Teller. „Gut beraten waren Hoteliers oder Wirte, die sich rechtzeitig Brandenburger Gänse sicherte“, sagt er.
In Brandenburg werden in mehr als 30 Betrieben über 31 000 Gänse gehalten – dazu gibt zahlreiche Selbstversorger auf dem Lande, wie das Agrarministerium mitteilte. Der deutsche Gänsemarkt kann ohne Importe aus Polen und Ungarn kaum gedeckt werden. Der Gesamtverbrauch lag 2011 bei etwa 25 500 Tonnen – knapp 18 Prozent von deutschen Gänsen. Nach Ansicht des Geschäftsführers des Schlachtbetriebes, Heller, können sich die Kunden in diesem Jahr auf schöne Braten freuen: Durch die Witterung gab es ausreichend Grünfutter. „Das wird sich im Geschmack bemerkbar machen.“ dpa/PNN
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