Potsdam-Mittelmark: Brief an den Minister
Michendorf will nicht von RB 22 abgekoppelt werden
Stand:
Michendorf - Aus Michendorf kommen zurzeit Vorschläge, wie die Großgemeinde ihre Bahnverbindung nach Schönefeld behalten kann. Im Nahverkehrsplan des Landes Brandenburg ist vorgesehen, die Regionallinien RE 7 und RB 22 ab 2012 nicht mehr bzw. an Michendorf vorbei nach Schönefeld zu führen. Eine entsprechende Stellungnahme ans Land wurde am Montagabend von allen Gemeindevertretern abgesegnet. Peter Pilling (Die Linke), Verkehrsausschusschef, wiederholte seine Befürchtung, dass mit den aktuellen Plänen die Gemeinde Michendorf und das südliche Potsdamer Umland vom Bahnverkehr zum neuen Großflughafen abgekoppelt werden würde.
Künftig müssten nicht nur die Michendorfer, sondern auch Reisende aus Dessau, Belzig und Beelitz in Berlin umsteigen – der RE7 fährt dann nicht mehr nach Schönefeld, sondern über Königs-Wusterhausen nach Spremberg. Allein diese Linie würden täglich 1500 Michendorfer nutzen.
Die RB 22, bislang unterwegs ab Potsdam über Schwielowsee und Michendorf nach Schönefeld, soll ab 2012 von Potsdam über Golm und den Berliner Außenring nach Schönefeld fahren. Als Ersatz soll eine Linie RB23 von Michendorf über Schwielowsee zum Potsdamer Hauptbahnhof pendeln. Für die Michendorfer eine Mogelpackung: Statt mit der Bahn diesen Umweg über Potsdam nach Schönefeld zu fahren, nimmt man hier lieber den direkten Weg per Bus. Der Umweg dauere drei Mal so lange wie der momentan direkte Weg über Saarmund und Genshagen zum Flughafen.
Hier setzen die Michendorfer Vorschläge an: Um für die Großgemeinde attraktiv zu werden, müsse die RB 23 bis Saarmund geführt werden, um dort in die RB 22 umsteigen zu können. Wenn dies nicht geht, könne man auch den mittlerweile stillgelegten Bahnhof Bergholz reaktivieren, schlug Pilling vor. Wenn die RB 22 dann auch noch über Teltow fahren könnte – so ein weiteres Gedankenspiel – wäre nicht nur die Rübchenstadt, sondern auch Ludwigsfelde auf der einen und Süd-Berlin auf der anderen Seite für Mittelmärker erschlossen und die Bahn für noch mehr Pendler eine Option.
„Wir werden uns gegen eine Abkopplung zur Wehr setzen“, heißt es unter der Stellungnahme, die mit den Vorschlägen dem Bauministerium geschickt werden soll. Notfalls müsse man wieder protestieren, hieß es. Damit haben die Michendorfer Erfahrung: Im vergangenen Jahr liefen sie gegen Einschränkungen der Linie RB33 nach Potsdam Sturm. Hier ist mittlerweile die private Märkische Regiobahn unterwegs . Thomas Lähns
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: