Potsdam-Mittelmark: Bücken und pflücken

Werder (Havel) - Trotz starker Regenschauer in der vergangenen Woche rechnen die Obstbauern in und um Werder mit einer guten Erdbeerernte. „Zehn bis zwölf Tonnen pro Hektar sind möglich“, sagte Stefan Lindicke, Obstbauer und Geschäftsführer des Werderaner Obst- und Gartenbauvereins, gestern auf PNN-Anfrage. Für die Obstbauern Grund zur Zufriedenheit, denn noch im vergangenen Jahr lag der Durchschnittsertrag laut Landwirtschaftsministerium in Brandenburg bei nur 4,4 Tonnen.

Zwar geben Baumblütenkönigin Maria Lemke und Werders Bürgermeister Werner Große (CDU) erst am Dienstag den offiziellen Startschuss für die Freiland-Erdbeerernte auf Lindickes Obsthof, Am Plessower Eck 1. Doch bereits seit gut einer Woche werde in den Betrieben gepflückt. Auf insgesamt 20 bis 25 Hektar werden in der Region rund um Werder Erdbeeren angebaut, schätzt Lindicke grob, denn nicht alle Obstbauern sind im Verein. Landesweit sind es 300 Hektar, damit liegt die Mark nur auf Platz zehn in Deutschland. Wie es in einer Mitteilung des Ministeriums heißt, sollen die Flächen aber in den nächsten Jahren aufgrund der großen Nachfrage erweitert werden.

Auf Lindickes Hof wachsen Erdbeeren auf anderthalb Hektar. Rund die Hälfte der Flächen ist für die Selbsternte vorgesehen. Viele Städter nutzen Ausflüge ins Umland, um sich in der Region selbstständig mit Obst zu versorgen. Zum Erlebnisfaktor kommt der günstigere Preis als Argument für die Selbstpflücke hinzu: Zwischen 2,50 und 2,80 Euro zahlt man für ein Kilo selbst geernteter Erdbeeren, im Hofladen bekommt man sie für vier Euro, so Lindicke. Zubereitungstipps gibt es dabei gratis: Entweder für die klassische Erdbeertorte, oder ganz unkonventionell als Erdbeer-Spargelsalat. Die Plantage befindet sich direkt am Hof und kann ab Dienstag von 9 bis 18 Uhr besucht werden.

Zeitgleich zur Erdbeerernte sind in Werder auch die ersten Kirschen reif. Wer das Steinobst aber lieber etwas dunkler mag, sollte sich aber noch zwei Wochen gedulden. Thomas Lähns