Potsdam-Mittelmark: „Chancen für Arbeitsplätze nicht genutzt“ Elke Seidel: Land verschläft Energiewende
Beelitz - Statt mit Hartz IV oder der Agenda 2010 „an den Symptomen herumzupfuschen“, sollte sich die Politik stärker auf die Chancen zur Schaffung von Arbeitsplätzen konzentrieren. Das fordert die Beelitzer Umweltpolitikerin Elke Seidel (Grüne).
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Beelitz - Statt mit Hartz IV oder der Agenda 2010 „an den Symptomen herumzupfuschen“, sollte sich die Politik stärker auf die Chancen zur Schaffung von Arbeitsplätzen konzentrieren. Das fordert die Beelitzer Umweltpolitikerin Elke Seidel (Grüne). So hätte die brandenburgische Landesregierung bislang alle Chancen verschlafen, die sich aus dem Erneuerbaren Energiengesetz (EEG) ergeben. „Statt sich mit dem Energieversorger auseinander zu setzen, wird er hofiert. Nicht die Bauern, die zum Beispiel in Photovoltaikanlagen investieren wollen, erhalten Unterstützung bei der Umsetzung, sondern der Energieversorger erhält Unterstützung bei der Behinderung von Investitionen“, kritisiert die Kreistagsabgeordnete, die auch im Beelitzer Stadtparlament sitzt. Niemand in der Landesregierung und von den Landtagsabgeordneten kümmere sich darum, das seit einem halben Jahr diskutierte neue EEG in Brandenburg umzusetzen und mit Leben zu erfüllen. Dabei könnte mit einem Agrarbetrieb von 200 Hektar und einer ausgewählten Fruchtfolge eine Biogasanlage mit 500 Kilowatt wirtschaftlich betrieben werden, dazu würden mindestens 1,5 zusätzliche Arbeitskräfte benötigt, rechnet Seidel vor. „Pro Jahr wird damit ein Gewinn von etwa 2000 Euro erwirtschaftet, davon verbleiben zwei Drittel in der Region, der Rest geht zur Bank.“ Hier hätte die Landesregierung die Bauern schon lange unterstützen können und müssen. Wichtig sei, Hemmnisse bei der Beantragung und den Ausgleichmaßnahmen zu beseitigen sowie den Energieversorger zu veranlassen, den Strom ohne Widerstände aufzunehmen. Die Edis würde laut Seidel bereits heute über 20 Prozent Strom aus Windenergie in ihrem Netz bewegen. Durch Sonnen- und Biogasstrom aus Brandenburg könnte der Anteil in fünf bis zehn Jahren auf 50 Prozent erhöht werden. Damit könnten dauerhafte Arbeitsplätze im ländlichen Raum geschaffen werden, meint sie. „Wenn, ja wenn wir die Chance nutzen und ab jetzt endlich die Bauern unterstützen, aus der Region für die Region zu investieren.“ PNN
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