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Potsdam-Mittelmark: Cornelia Jung will in die Verlängerung

Bürgermeisterin erklärte gestern ihre Kandidatur

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Michendorf - Nach monatelanger Krankheit hat sich Michendorfs Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) jetzt zurückgemeldet – zumindest für den anstehenden Wahlkampf. Gestern erklärte die 50-jährige Gemeindechefin schriftlich ihre Kandidatur für die Bürgermeisterwahl am 11. September dieses Jahres und wirft damit als dritte ihren Hut in den Ring. Bereits seit Jahresanfang stehen die Kandidaten Reinhard Mirbach (CDU) und Christian Maaß (SPD) in den Startlöchern, um Jung den Rathausschlüssel abzunehmen. Ob die Bürgermeisterin wieder antritt, galt in kommunalpolitischen Kreisen bis zuletzt als ungewiss.

Gestern setzte sie den Spekulationen ein Ende, räumte aber auch ein, dass sie noch mehrere Wochen nicht zum Dienst erscheinen könne. „Meine Ärztin hat mir eindringlich geraten, erst einmal meine Kräfte zu mobilisieren, um mich dann im September mit frischer Energie und gesund weiterhin engagiert für Michendorf einzusetzen“, schreibt Jung. Es sei ihr schwer gefallen, dass sie Projekte wie die Erweiterung der Wilhelmshorster Oberschule oder den Anschluss von Wildenbruch, Stücken und Fresdorf ans Breitbandinternet nicht persönlich zum Abschluss führen konnte. Sie fühle eine Verantwortung für Michendorf, die auch von Wehmut geprägt sei, lege sie doch viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Bürgern. „Ich bin es meinen Wählern einfach schuldig, ein zweites Mal anzutreten“, so Jung.

Jung war ab 2000 Amtsdirektorin in Michendorf. Nach der Kommunalreform 2003 wurde sie zur Bürgermeisterin der neuen Großgemeinde gewählt mit der Aufgabe, sechs bislang selbstständige Orte unter einen Hut zu bringen. Die Aufgabe hätte schwieriger kaum sein können, hatten diese sich doch bis aufs Messer gegen die Zusammenlegung gewehrt. Die Zwangsfusion hat bis heute Wunden hinterlassen, die sich vor allem in der Kommunalpolitik widerspiegeln: Kämpfe um Bauprojekte oder Haushaltsmittel, immer unter der heiklen Frage der Gleichbehandlung, drohen ständig aufzubrechen. Auch innerhalb der Verwaltung hatte es immer wieder geknirscht, sodass sich Jung vor vier Jahren einem – letztendlich gescheiterten – Abwahlantrag gegenüber sah.

Dabei geht es Michendorf gut: Die Einwohnerzahlen steigen, die Kitas und Schulen sind voll. Jedes Jahr gibt es einen ausgeglichenen Haushalt und der örtliche Klein- und Mittelstand investiert in seinen Standort. Bürger und Vereine haben zueinandergefunden und agieren über die Ortsgrenzen hinaus. Ein Ziel, das Jung für alle anderen Bereiche der Gemeinde noch auf der Agenda hat. Thomas Lähns

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