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Potsdam-Mittelmark: Debatte über Womacka

Triptychon bleibt in Nuthetal, doch wo, bleibt offen

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Nuthetal - Die Gemeinde Nuthetal will ihren echten Womacka behalten. Was allerdings im Detail mit dem Triptychon des kürzlich verstorbenen Künstlers Walter Womacka passieren soll, steht noch in den Sternen. Das ist das Ergebnis der jüngsten Nuthetaler Finanzausschuss-Sitzung. Dort wurde das Thema nun an den Sozial- und Kulturauschuss übergeben. Der Plan, das Bild im Rathaus aufzuhängen, scheint vom Tisch. Der vorgesehene Platz sei nicht ausreichend für das große Bild, erklärte Bürgermeisterin Ute Hustig (Linke).

Wie berichtet, hing das Werk „Der Mensch verändert seine Welt“ des bekannten DDR-Künstlers von 1982 bis 2009 im Foyer des Saarmunder Schule und landete nach einer Sanierung im Keller. Die einstige Schulleiterin und jetzige Ortsvorsteherin von Bergholz-Rehbrücke, Annerose Hamisch-Fischer (Linke), brachte es wieder ans Licht und auf die Tagesordnung der Gemeindevertreter. Dort bahnt sich eine Kontroverse an. „Wenn das Bild in der Gemeinde aufgehängt wird, darf es nicht unkommentiert geschehen“, fordert die Vorsitzende des Sozialauschusses, Monika Zeeb. Schließlich sei Womacka ein Staatskünstler der DDR gewesen. Unter anderem müsse auch die Ortschronistin der Gemeinde eingebunden werden.

Hamisch-Fischer sagte, sie sei entsetzt, in welchem Zustand das Bild heute sei. Der Schulalltag ist nicht spurlos daran vorübergegangen. Es müsse unbedingt restauriert werden. Sie sprach sich zudem dagegen aus, Womacka „in die schwarze Ecke“ zu drängen und das Bild politisch zu kommentieren. Zeeb erinnerte in diesem Zusammenhang indes an den bekannten Maler Georg Baselitz. Der habe unter Womacka an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin-Weißensee studiert. Nach zwei Semestern sei er 1957 wegen „gesellschaftspolitischer Unreife“ der Hochschule verwiesen worden und nach Westberlin gegangen. Wer sich über Womacka informieren wolle, so Hamisch-Fischer, der könne am 17. November um 18 Uhr eine Hommage im Berliner Münzenbergsaal (Franz-Mehring-Platz 1) besuchen. Ute Kaupke

Ute Kaupke

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