
© Heiko Bansen
Potsdam-Mittelmark: Der Wandertag kann kommen
Vorbereitungen auf Großereignis im Fläming gehen in die Endphase / Erwartungen der Gastronomen groß
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Potsdam-Mittelmark - Herumliegender Müll wird rasch noch weggesammelt, die letzten Wege freigemäht: Die Vorbereitungen auf den 112. Deutschen Wandertag, der dieses Jahr im Fläming stattfindet, gehen in die Endphase. In einer Woche fällt in Bad Belzig der Startschuss zu einem Großereignis, das so viele Gäste wie nie zuvor innerhalb einer Woche in den Landkreis locken soll.
Zehntausende Wanderer werden vom 20. bis zum 25. Juni in der gesamten Reiseregion erwartet, die über den Hohen Fläming hinaus auch die Regionen Teltow, Nuthe-Nieplitz, Baruther Urstromtal und Gebiete im östlichen Sachsen-Anhalt einschließt. Für die fünf Tage ist ein Programm mit 1300 Veranstaltungen auf die Beine gestellt worden, fast 200 geschulte Wanderführer werden auf den knapp 300 Touren vorneweg laufen.
„Der Wandertag kann kommen, aber wir werden die letzten Tage noch brauchen“, so der Geschäftsführer des verantwortlichen Tourismusverbandes Fläming, Traugott Heinemann-Grüder. So seien erst vor kurzem die nötigen Genehmigungen für Straßensperrungen, Umleitungsstrecken und vor allem für die Veranstaltungen erteilt worden. Jetzt muss noch auf Flyern für das Programm in den einzelnen Orten geworben werden. In Bad Belzig muss noch ein Parkplatz für 5000 Autos angelegt werden. In der Kur- und Kreisstadt soll sich am 24. Juni ein Festumzug mit 10 000 Teilnehmern durch die Straßen schieben.
Im Hohen Fläming selbst sind die Hotels längst ausgebucht, wie gestern Anfragen in Herbergsbetrieben zwischen Bad Belzig und Beelitz ergaben. Allein der Tourismusverband habe unterm Strich 15 000 Übernachtungen vermitteln können, so Heinemann-Grüder. Darüber hinaus hätten sich aber auch viele Wanderer selbstständig ein Quartier gesichert.
Die Herbergen im Landkreis werden reichen, versicherte er. Nur bei besonders großen Reisegruppen, die in mehreren Bussen anreisen und Tür an Tür wohnen wollen, würde man an Grenzen stoßen. Die hiesige Hotellandschaft sei eher mittelständisch geprägt, erklärte er. Der Landkreis Potsdam-Mittelmark hat seit drei Jahren den Ausbau von Gästezimmern in kleinen Betrieben und bei Privatleuten mit bis zu 2500 Euro gefördert. So sind mehrere Hundert Übernachtungsgelegenheiten neu ausgebaut oder renoviert worden.
„Die Erwartungshaltung unserer Unternehmer sind groß“, sagte Olaf Lücke, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) Brandenburg. Denn die Hotels und Restaurants in der Region würden sich vom Deutschen Wandertag nicht nur für die Zeit bis Ende Juni volle Buchungslisten erhoffen, sondern auch auf langfristige Effekte setzen. Ganz Brandenburg habe die Chance, sich einen Namen zu machen. „Es wird einen Aha-Effekt geben“, ist Lücke sich sicher. Denn die Wanderer, die aus ganz Deutschland anreisen, würden überrascht feststellen, welche Reize der Fläming habe. „Und das werden sie zu Hause erzählen.“
Bereits seit vier Jahren wird im Landkreis auf den Deutschen Wandertag hingearbeitet. Fachtagungen wurden abgehalten, Expertenrunden einberufen und Konzepte entwickelt. Vor allem aber wurden Wanderwege ausgebaut. Bestes Beispiel ist der 115 Kilometer lange Burgenwanderweg zwischen Bad Belzig, Wiesenburg, Ziesar und Raben, der mit dem Qualitätssiegel des Deutschen Wanderbundes ausgezeichnet worden ist. Darüber hinaus sind aber auch unzählige kleinere Strecken auf Vordermann gebracht worden. Über 200 000 Euro sind dafür aus EU- und Landesmitteln eingesetzt worden, wie das zuständige Landesamt für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung mitteilte. Insgesamt seien so 900 Kilometer Wanderwege in Potsdam-Mittelmark verbessert worden.
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