Potsdam-Mittelmark: Die Superwahl kostete Nerven Ergebnisse der Region Teltow und eine Panne in Kleinmachnow
Region Teltow - Wegen einer Panne in Kleinmachnow sind Stimmen für die Kreistagswahl in Mittelmark ungültig erklärt worden. Wie Kreiswahlleiterin Kerstin Kümpel sagte, wurden im Wahllokal im Seniorenklub „Toni Stemmler“ etwa 40 bis 60 Stimmzettel eines falschen Wahlkreises ausgeteilt und angekreuzt.
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Region Teltow - Wegen einer Panne in Kleinmachnow sind Stimmen für die Kreistagswahl in Mittelmark ungültig erklärt worden. Wie Kreiswahlleiterin Kerstin Kümpel sagte, wurden im Wahllokal im Seniorenklub „Toni Stemmler“ etwa 40 bis 60 Stimmzettel eines falschen Wahlkreises ausgeteilt und angekreuzt. Nach dem brandenburgischen Kommunalwahlgesetz sei wegen der geringen Zahl falscher Zettel keine Neuwahl nötig. Brandenburgs Landeswahlleiter Bruno Küpper schließt das indes nicht aus: Demnach müsse der neu gewählte Kreistag über die Auswirkungen entscheiden. „Dann müsste möglicherweise neu gewählt werden, aber das halte ich in diesem Fall für zu hoch gegriffen“, so Küpper.
Wie berichtet waren bereits vor der Wahl in Michendorf falsch bedruckte Zettel aufgetaucht. Dort wurde die Gemeindewahl auf den 6. Juli verschoben. Wie es in Kleinmachnow zur Panne kam, ist unklar. Möglicherweise seien die Zettel in der Druckerei falsch eingepackt worden, sagte Kreiswahlleiterin Kümpel.
Überhaupt steckte etlichen Kleinmachnower Wahlhelfern am Morgen nach der Europa-, Kreis- und Gemeindewahl eine lange Nacht in den Knochen: Wahlleiter Hartmut Piecha hatte zuletzt um 5.40 Uhr Ergebnisse aktualisiert – da wurde in der Eigenherd-Schule immer noch gezählt. „Es war extrem schwer“, sagte Rathaussprecherin Martina Bellack: Drei Zettel, zum Teil so groß wie eine aufgeschlagene PNN, mit bis zu drei Kreuzen, mussten gezählt werden. „Alles fing damit an, dass wir die Dinger entfalten mussten.“ Erst Montagnachmittag stand das Ergebnis.
Kleinmachnow wird bunt
Und das sieht so aus: Zehn Parteien oder Wählergruppen werden in der neuen Kleinmachnower Gemeindevertretung sitzen. Neu dabei sind mit je einem Platz die AfD, die Piraten und die Einzelbewerberin Viktoria Brammer. Pro Kleinmachnow erreicht wieder einen Sitz, die FDP verliert gleich zwei. Stärkste der Kleinen wird die BiK mit 6,8 Prozent. Leichte Verluste fährt die Linke ein. Dort reicht es zu 12,1 Prozent. Einen deutlichen Gewinn verbuchen die Grünen, sie verbessern sich von 11 auf 18,1 Prozent. Stark bleiben CDU und SPD mit 23,9 und 21,7 Prozent. Beide gewinnen leicht. An ihren Kräfteverhältnissen ändert das wenig: Die CDU hat sieben Sitze, die SPD sechs von 28. Mit 1995 Stimmen holt Klaus-Jürgen Warnick (Linke) die meisten im Ort, gefolgt vom SPD-Kandidaten, dem Schulleiter Bernd Bültermann mit 1952 Stimmen.
CDU holt in Teltow weiter auf
Ohne Pannen ging die Wahl zur Stadtverordnetenversammlung in Teltow vonstatten – obwohl das Vertreter von FDP und Linken wohl anders sehen: Die Liberalen verlieren einen Sitz und haben noch zwei von 28. Die Linken um Reinhard Frank trifft es härter: Sie kommen nur noch auf 12,2 Prozent. Die meisten Stimmen erzielt der SPD-Landtagsabgeordnete Sören Kosanke. Sein Name wurde 2889-mal angekreuzt. Insgesamt holt die SPD mit 29,6 Prozent und acht Sitzen etwas weniger als 2008. Die CDU gewinnt fast vier Punkte und schafft es auf 19,1 Prozent und fünf Sitze. Auch die Grünen gewinnen und erreichen mit 10,1 Prozent nur etwas weniger als die BIT. Neu im Rathaus sitzen mit je einem Platz die Piraten sowie die Wählergruppen „Bürger für Bürger“ und „Lebenswertes Teltow Ruhlsdorf“.
Kreuze für Stahnsdorfs Bürgermeister
Sein Plan ist aufgegangen: Stahnsdorfs Bürgermeister Bernd Albers (BfB) hat sich seine Arbeit bestätigen lassen. Die Wählergruppe BfB bleibt stark mit 29,7 Prozent. Mit 2886 Stimmen landeten 14,5 Prozent aller im Ort abgegebenen Kreuze hinter dem Bürgermeister. Das schafft Vorgänger Gerhard Enser (CDU) nicht, er holte 883 Stimmen. Immerhin wird die CDU damit zweitstärkste Kraft: Mit 24,6 Prozent verzeichnet die Partei einen Gewinn von acht Punkten. Das Ergebnis der SPD halbiert sich nahezu: Die letzten Getreuen von Dietmar Otto rutschten von 27,4 auf 15 Prozent. Das reicht für 3 von 22 Sitzen. Die FDP fliegt raus, dafür kommt die AfD mit einem Sitz hinein. Die Grünen um Bettina Schmidt-Faber werden stärker, die Wählergruppe Wir Vier erreicht in den Ortsteilen 8,3 Prozent.
Neue Gesichter in Nuthetal
In Nuthetal erringt die neu gebildete Gruppierung „Bürger für Nuthetal“ 19,2 Prozent und damit vier der 18 Sitze. Sie hatte sich aus dem neuen Bergholzer Mehrgenerationenhaus herausgebildet. Stärkste Kraft bleiben die Linken mit 27,8 Prozent, die nun noch mit fünf statt vorher sechs Sitzen ihrer Bürgermeisterin Ute Hustig zur Seite stehen. SPD und CDU kommen mit 18,5 und 16,5 Prozent auf je drei Sitze, die Grünen nur noch auf einen. Auch die Ortsteile sind mit den „BON“ mit einem Sitz vertreten. Die Feuerwehr kann mit 3,3 Prozent ebenfalls einen Kandidaten in die Gemeindevertretung schicken. tor/hkx
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