Potsdam-Mittelmark: Eine Frage der Gleichbehandlung
Michendorfer Blumenviertel bekommt neue Straßen
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Michendorf - Michendorfs Blumenviertel blüht auf: Gestern wurden drei neue Straßen in der Siedlung zwischen Potsdamer Straße und Caputher Chaussee durch Bürgermeisterin Cornelia Jung (parteilos) und Ortsvorsteher Hartmut Besch (FDP) freigegeben. Kostenpunkt: gut 260 000 Euro, von denen ein Großteil auf die Anwohner umgelegt wird. Ein halbes Jahr ist an Tulpen-, Dahlien- und Nelkenweg gebaut worden. Weitaus schwieriger als die Sanierung war der Anlauf, den der Michendorfer Ortsbeirat für das Projekt hatte nehmen müssen.
Denn im vergangenen Jahr hatten vor allem Sozialbauprojekte wie die neue Kita in Michendorf und die Aufstockung der Tagesstätte in Wilhelmshorst auf dem Haushalt gelastet. Dass da noch Geld für Straßenbauprojekte übrig bleibt, hatten viele Gemeindevertreter bezweifelt. Vehement hatten Besch und weitere Abgeordnete aus Michendorf gefordert, die Entwicklung der Infrastruktur nicht zu vernachlässigen und einen jährlichen Fonds dafür ins Leben zu rufen. Denn gerade bei den Anliegerstraßen trägt die Gemeinde nur einen Bruchteil der Kosten selbst – sie muss allerdings erst einmal in Vorleistung gehen.
„Wir haben seit 1994 in jedem Jahr mindestens eine Straße im Ort ausgebaut“, sagte Besch gestern. Es sei eine Frage der Gleichbehandlung, allen Bürgern einen festen Weg zum eigenen Haus zu ermöglichen. Gerade im Blumenviertel hatten die meisten der Anlieger den Ausbau ihrer Straßen gefordert. Denn das erleichtere auch den Winterdienst, erläuterte Besch: Laut neuer Straßenreinigungssatzung muss auf den ausgebauten Straßen niemand mehr selbst Schnee schippen: Dort fährt der Streudienst.
Gemeindevertreter Peter Pilling (Die Linke) schätzt, dass 25 Prozent der Verkehrsflächen im Ortsteil Michendorf noch ausgebaut werden müssten. Die nächsten Projekte auf der Agenda des Ortsbeirates: Ein Gehweg für die Ahornallee und umfassende Ausbauarbeiten der derzeitigen Buckelpisten in Michendorf-West. „Ich gehe davon aus, dass wir als Speckgürtelgemeinde auch künftig noch Geld dafür zur Verfügung haben werden“, so Ortsvorsteher Besch.
Mit den Straßen und Kitas habe die Gemeinde viel getan, um Michendorf attraktiver zu machen. Was noch fehlt, ist laut Besch betreutes Wohnen für ältere Menschen. Potenzielle Standorte gebe es längst, zum Beispiel auf den freien Baufeldern an der Bahnstraße. Auch das ehemalige Tryp-Hotel biete sich an, schätzte Bürgermeisterin Jung. Thomas Lähns
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