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Zentraler Anlaufpunkt: Die Dekoscheune.

© Kitty-Kleist Heinrich / Archiv

Potsdam-Mittelmark: Erlebnishof mit Shopping-Meile

Spargelhof Klaistow vergrößert Verkaufsflächen und wappnet sich damit für steigende Besucherzahlen

Stand:

Beelitz - Der Spargelhof Klaistow wächst weiter. In den nächsten zwei Jahren soll die Verkaufsfläche auf dem Areal an der Glindower Straße von derzeit 600 auf insgesamt 1500 Quadratmeter erweitert werden. Die Beelitzer Stadtverordneten haben den entsprechenden Bebauungsplan am Montagabend mehrheitlich gebilligt. Vom Sortiment her soll sich nicht viel ändern, auch künftig will der Spargelhof saisonale Produkte wie Spargel, Kürbisse, Obst und zusätzlich Dekoartikel aus Glas, Porzellan und Keramik sowie Modeschmuck und Kinderbücher verkaufen. Über den konkreten Zuschnitt der Verkaufsflächen wolle man sich erst im kommenden Jahr Gedanken machen, sagte Spargelbauer Ernst-August Winkelmann gestern auf PNN-Anfrage. „Das Motto wird aber auf jeden Fall die gläserne Produktion sein“, verriet er. Schon jetzt kann man hier unter anderem dem Bäcker über die Schulter schauen.

Die geplante Erweiterung begründete Winkelmann mit den steigenden Besucherzahlen. Allein in diesem Jahr seien es wieder zehn Prozent mehr gewesen. Hunderttausende pilgern jährlich auf den Spargelhof, der sich mit seinen saisonalen Festen und Angeboten längst zu einer festen Größe gemausert hat. In der 400 Quadratmeter großen Dekoscheune befinden sich Restaurant, Fleischer und Bäcker im Erdgeschoss sowie kleinere Läden für Wohnaccessoires im Obergeschoss, in der 200 Quadratmeter großen „Marktscheune“ – bislang nur ein Zelt – gibt es landwirtschaftliche Erzeugnisse.

Eine genaue Besucherzahl wollte Ernst-August Winkelmann nicht nennen, aber laut den Prognosen der Hamburger Unternehmensberater Dr. Lademann & Partner liege das Kundenpotenzial im Jahre 2011 bei knapp 12 Millionen Leuten. Das Büro hat eine Verträglichkeitsstudie vorgelegt, in der mögliche Auswirkungen auf andere Geschäfte in der Umgebung untersucht worden sind. Demnach werde die Umverteilung des Umsatzes für Nahversorger in der Region mit weniger als ein Prozent kaum spürbar sein. Die Begründung: „Das Angebot ist stark auf Touristen ausgerichtet.“

In einem ersten Anlauf im Sommer ist der Bebauungsplan von den Beelitzern noch abgelehnt worden. Ursprünglich war keine Begrenzung der Ladenfläche vorgesehen. Jetzt ist festgesetzt, dass Lebensmittel auf maximal 750 Quadratmeter verkauft werden dürfen, die übrigen Produkte entfallen auf die andere Hälfte der geplanten Verkaufsfläche. Nicht zulässig sind dabei Verbrauchermärkte, Discounter, Warenhäuser, Sonderpostenmärkte und Fachgeschäfte. Die Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg signalisierte im Rahmen der Trägerbeteiligung nun ebenfalls Zustimmung, wenn der Einzelhandel auf dem Gelände dem landwirtschaftlichen und touristischen Betrieb untergeordnet bleibt.

Protest kam indes von den Grundstücksnachbarn: Sie forderten Lärmschutz, denn schon jetzt sei die Belästigung besonders bei Veranstaltungen am Wochenende hoch. Auch habe man mit einem gestiegenen Verkehrsaufkommen auf der L 90 zu kämpfen. Der Spargelhof hat ein Lärmgutachten in Auftrag gegeben. Demzufolge werde zwar tatsächlich der nächtliche Höchstwert von 45 Dezibel um bis zu neun Punkte überschritten, doch sei dies weniger als zehn Mal im Jahr der Fall. Insgesamt führe die bisherige und die geplante Nutzung zu keinen Konflikten, so die Einschätzung.

Zuspruch für den Spargelhof kam am Montag aus den Reihen der Stadtverordneten. So wurde gefordert, auch für die Entwicklung dieses Unternehmens den Bau des Radweges von Fichtenwalde nach Busendorf voranzutreiben. Notfalls müsse die Stadt schon mal die Planungen übernehmen, wenn das Land auf sich warten lässt, hieß es. Thomas Lähns

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