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Potsdam-Mittelmark: FDP-Politiker beklagt Mängel in Asylheim

Schließung der Unterkunft gefordert

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Stahnsdorf - Schlechte Lüftung in den Duschen, unzumutbare Toiletten, ein noch nicht beseitigter Brandfleck von vor sieben Jahren: Laut dem FDP-Kreistagsabgeordneten Christian Kümpel soll es im Stahnsdorfer Flüchtlingsheim weiterhin gravierende Mängel geben. Im Januar dieses Jahres war bekannt geworden, dass sich Schimmel in den Duschräumen des Heims gebildet hatte. Dieser war ab Februar entfernt worden.

Kümpel habe von den weiter bestehenden Mängeln durch Gespräche mit Bewohnern erfahren, wie er in einem Schreiben an die Presse mitteilt. Die Bemühungen des Kreises, „das Stahnsdorfer Flüchtlingsheim einigermaßen menschenwürdig auszustatten“, seien zu würdigen, so Kümpel. „Doch leider scheinen alle Versuche zum Scheitern verurteilt, dort einigermaßen vernünftige Bedingungen herzustellen.“ Der FDP-Politiker sieht die einzige Lösung in der Schließung des Heims: „Denn man hat jetzt schon in dem Heim keinen Ort der Integration, sondern eher eine Art Ghetto, das Integration verunmöglicht.“

Beim Landkreis und im Heim selbst ist man über Kümpels Vorwürfe überrascht. Laut Thomas Kaminsky, dem Leiter des Übergangswohnheims in der Ruhlsdorfer Straße, sei Kümpel seit längerer Zeit nicht persönlich in der Unterkunft gewesen. Naturgemäß bringe die Unterbringung von über 250 Menschen auch alltägliche Probleme mit sich, für die zum Teil auch die Bewohner selbst verantwortlich seien. Die Reinigung der sanitären Einrichtungen etwa übernähmen die Bewohner selbst. Die Duschen im Heim seien saniert worden, wie Kreissprecher Kai-Uwe Schwinzert mitteilt. Um Schimmelbildung zu vermeiden, sei es natürlich aber weiterhin nötig, regelmäßig zu lüften.

Es sei im Heim durch den Zuzug der Flüchtlinge aus dem geschlossenen Teltower Flüchtlingsheim zwar enger geworden, der Integrationsbeauftragte des Landkreises sei aber ständig mit den Bewohnern des Heims im Dialog, um Lösungen zu finden. In der kommenden Woche sei zudem der Maler aus dem Urlaub zurück, der in der Vergangenheit bereits Verschönerungsarbeiten im Heim vorgenommen habe. Julia Frese

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