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Potsdam-Mittelmark: Finale für Bauarbeiten

Seit 2002 wurde das Wolkenberg-Gymnasium saniert und modernisiert

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Michendorf - Zum Ende dieses Jahres wird die mehrjährige Um- und Ausbauphase des Michendorfer Wolkenberg-Gymnasiums abgeschlossen sein. Das teilte die Pressesprecherin des Landratsamtes, Andrea Metzler, mit. Im Januar 2002 hatte der Landkreis Potsdam-Mittelmark das Gymnasium in seine Rechtsträgerschaft übernommen. Das Gebäude vom DDR-Schultyp „Erfurt“ war marode, insbesondere fehlte der zweite Rettungsweg und auch die Raumgröße der Klassenzimmer ließ zu wünschen übrig.

„Ausgehend von der Einwohnerentwicklung war abzusehen, dass Michendorf ein sicherer Schulstandort sein wird“, so Andrea Metzler. Deshalb habe sich der Landkreis entschlossen, ein Finanzierungsmodell mit einem Investitionsvolumen von etwa fünf Million Euro zu entwickeln und in fünf Bauphasen die Modernisierung und den Umbau des Gymnasiums anzupacken.

Gleichzeitig stand vor dem Architekturbüro Dr. Will und Partner GbR aus Potsdam die schwierige Aufgabe, bei laufendem Schulbetrieb Baufreiheit und einen reibungslosen Bauablauf zu organisieren. „Die Koordination des Bauablaufes unter gleichzeitiger Gewährleistung des Schulbetriebes für etwa 700 Schüler sowie der Einhaltung der Sicherheitsauflagen stellten eine besondere Herausforderung dar“, resümierte Architekt Helmut Will. Andererseits habe man das Gymnasium durch den über die Jahre gestreckten Finanzmitteleinsatz in einer sehr guten Qualität sanieren können. „Langfristiges Denken und Handeln zahlt sich letztlich aus", so Helmut Will.

Im Juni 2002 hatten die Bauarbeiten und damit die große Herausforderung auch für die Schüler und Lehrer begonnen. Nicht alles lief wie geplant. So mussten besonders lärm- und staubintensive Bauarbeiten, die eigentlich während der Schulferien bewältigt werden sollten, wegen der Insolvenz beteiligter Baufirmen dann doch teilweise während der Unterrichtszeit erfolgen.

Eine Vielzahl von Zwischenlösungen war gefragt. Unter anderem verlief der zweite Rettungsweg zeitweilig über das Baugerüst, wurden Flure durch Trennwände halbiert oder ging ein verbretterter „Schülerfußgängertunnel“ durch den Baubereich. „Die Geduld aller wurde auf harte Proben gestellt. Doch mit jedem neu gestalteten, fertigen Bauabschnitt gab es in der Ausstattung des Wolkenberg-Gymnasiums einen Qualitätssprung“, so Andrea Metzler.

Im ersten Bauabschnitt 2002 wurden der Eingangsbereich, der neue Speiseraum mit Kantine und ergänzendem zusätzlichen Treppenhaus mit Aufzug errichtet. Wurde der alte Schulbau durch gerade Baufluchten bestimmt, fallen im Neubau die geschwungenen Formen auf. Die Gestaltungsidee lautet: Rechteckig mit geraden Wänden im „ernsten“ Bereich des Lernens, auf der anderen Seite Rundungen mit gebogenen Abschnitten im Eingangs- und Pausenerholungsbereich. Der rotundenähnlichen Erweiterungsbau erhielt schnell den Namen „Schnecke“.

Im zweiten Bauabschnitt 2003 wurde unter anderem mit dem Umbau des viergeschossigen Längsbaus begonnen. Durch die Hinzunahme der bisherigen Flure konnten die Klassenräume vergrößert werden. Hofseitig erfolgte das Andocken eines Längsflures. Zum dritten Bauabschnitt 2004 gehörte dann unter anderem die Fertigstellung der straßenseitigen Fassade. Die neuen Stahl-Aluminium-Fenster und der vorgesetzte fest stehende Sonnenschutz trugen mit dazu bei, den einstigen Bau vom Typ „Erfurt“ in ein modernes Gebäude zu verwandeln.

Im 4. und 5. Bauabschnitt 2005/2006 erfolgte der Umbau des Fachkabinett-Würfels mit Verbindungsbau und der Einbau von neuen WC''s und einer Behindertentoilette. Aus den Kellerräumen wurden Fachkabinette für Kunsterziehung mit angrenzendem Atrium-förmigen Freiraum. Durch diesen Freiraum verbindet sich der Innen- und Außenbereich nahtlos – Natur und Bauwerk werden verzahnt, Events und Ausstellungen sind dort möglich.

Inzwischen werden die modernisierten Fachräume und bestens ausgestatteten Informatikkabinette bereits intensiv genutzt. Schulleiter Henrik Reinkensmeier freut sich über den Abschluss der Bauarbeiten: „Nun endlich können wir das gesamte Schulgebäude uneingeschränkt nutzen und künstlerisch ausgestalten.“ Ein erster besonderer Höhepunkt war die Einweihung des Atriums am Nikolausmorgen mit gemeinsamem Gesang und kleinen Überraschungen. Entstanden ist in Michendorf eine der modernsten Schulen im Berliner und Potsdamer Umland, ohne dabei das Grundkonzept des ursprünglichen Schultyps „Erfurt“ zu zerstören. ldg

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