
© Andreas Klaer
Potsdam-Mittelmark: Freie Fahrt zum Campus
Schopfheimer Allee offiziell eingeweiht. Bau wird etwas teurer als geplant
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Kleinmachnow – Ende gut, alles gut. Nach jahrelangem Streit um den Ausbau der Schopfheimer Allee rollen seit wenigen Wochen Autos über die frisch sanierte Piste. Gestern weihte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) die Zufahrtsstraße zum Campus der Brandenburg Berlin International School auf dem Seeberg feierlich ein. Eigens für die Zeremonie war auch Bürgermeister Christof Nitz (CDU) aus dem baden-württembergischen Schopfheim angereist. Nachdem die Schopfheimer im vergangenen Sommer in ihrer Stadt einen „Kleinmachnower Ring“ einweihten, haben die Kleinmachnower ihre Straße nunmehr zu Ehren ihrer einzigen Partnerstadt benannt. Nitz freute sich darüber „mörderisch“, wie er den anwesenden Baubeteiligten und Gästen bei der feierlichen Eröffnung erklärte. Mit der Straße, die über Steigungen und Kurven wie im Schwarzwald verfüge, habe Kleinmachnow eine perfekte Wahl getroffen.
Dabei hatte die Gemeinde lange um die Sanierung des 560 Meter langen Straßenabschnitts kämpfen müssen und seit 2009 mit der auf dem Seeberg ansässigen Internationalen Schule (BBIS) um einen Kompromiss gerungen. Jahrelang stritten beide darüber, in welcher Form die Straße ausgebaut werden und wer die Kosten dafür tragen soll. Vor allem darüber, wie breit die Straße werden sollte, waren sich die Parteien uneins. Während der mitunter emotional geführten Diskussion, die größtenteils auch von der Sorge um die Schülerinnen und Schüler der auf dem Seeberg ansässigen Schulen getragen war, war die Straße selbst zu einem Risiko geworden. Ihr maroder und desolater Zustand wurde unhaltbar. Ein Gutachten beendete schließlich die Diskussion (die PNN berichteten).
In knapp neunmonatiger Bauzeit wurde der Straßenausbau nun realisiert. Neben der neuen 6,50 Meter breiten Fahrbahn wurden ein neuer Regenwasserkanal angelegt, ein Geh- und Radweg geschaffen, 23 Straßenlaternen installiert und mehrere Dutzend Ahorn- und Haselnussbäume gepflanzt. Die dafür zunächst veranschlagten 1,3 Millionen Euro werden vermutlich nicht ganz reichen, kündigte Bürgermeister Grubert an. Wie schon bei so manchem Bauprojekt gab es auch hier Überraschungen. Zunächst waren Bauarbeiter auf einen Ein-Mann-Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg gestoßen, der nun als Denkmal auf dem Bürgersteig thront, zum anderen musste belasteter Boden fachmännisch entsorgt werden. Solveig Schuster
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