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Frisch vom Strauch gibt es jetzt wieder die Kulturheidelbeeren. Das Wetter der vergangenen Wochen sei für sie optimal gewesen und habe sie besonders groß werden lassen, erläuterte Claudia Mikosch vom Erlebnishof Klaistow.

© Nestor Bachmann/dpa

Potsdam-Mittelmark: „Fruchtfolge“ der großen Vier

In Klaistow wurde gestern die brandenburgische Heidelbeersaison eröffnet

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Beelitz - Spargel, Erdbeere, Heidelbeere, Kürbis: Das ist die „Fruchtfolge“ der großen Vier, die auf dem Erlebnishof Buschmann & Winkelmann in Klaistow neun Monate lang Trubel und 70 Dauerarbeitsplätze garantiert. Gestern wurde dort mit Agrarminister Dietmar Woidke (SPD) der offizielle Erntestart gefeiert für die dicken blauen Beeren, die im Wald zwischen Klaistow und Glindow auf sieben Hektar wachsen. Mit einer Anbaufläche von 55 Hektar liege das Land Brandenburg laut Woidke hinter Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern mittlerweile bundesweit auf dem vierten Platz. Im vergangenen Jahr konnten 329 Tonnen geerntet werden, und die ersten sehr prallen Kulturheidelbeeren an den Sträuchern lassen hoffen, dass die Ausbeute in dieser Saison noch größer wird.

Besonders gelungen sei in Klaistow die Kombination von Landwirtschaft mit Veranstaltungs- und Erlebnisangeboten, sagte Woidke. Ob Tanztee in der Bauernscheune, Naturwildgehege und Kletterwald – gedacht wird an alle Altersgruppen. Auch andere Spargelbauern rund um Beelitz sind in den vergangenen Jahren auf die Heidelbeere gekommen, um die Saison auf ihren Höfen zu verlängern. Dazu zählen der Heidelbeerpark in Beelitz-Heilstätten und die Betriebe Jakobs in Beelitz sowie Simianer in Busendorf.

Weil sich die Kulturheidelbeeren von den mannshohen Sträuchern besonders gut ernten lassen, spielt die Selbstpflücke bei dieser Frucht eine große Rolle. „Mindestens 40 Prozent unserer Kunden holen die Beeren eigenhändig vom Strauch“, so Jörg Buschmann vom Klaistower Erlebnishof. Im Waldcafé oder in der Scheune gibt es die Beeren aber auch gleich auf dem Kuchen, als Eis oder kombiniert mit herzhaften Gerichten wie Matjeshering oder Kassler. „Tausende Besucher werden durch solche Angebote auf den Höfen in die Region gelockt, und davon profitieren auch andere Gasthöfe und Gewerbetreibende“, erklärte der Beelitzer Bürgermeister Thomas Wardin (SPD) gestern. Genau durch die Klaistower Heidelbeerplantagen verläuft zudem die Grenze zwischen Beelitz und Werder (Havel). So könnte die Frucht nicht zuletzt zum verbindenden Element werden zwischen beiden Städten, die sich derzeit immer noch etwas schwer tun mit der Landesvorgabe, sich gemeinsam als ein sogenanntes Mittelzentrum zu entwickeln.

Kulturheidelbeeren sind größer als Wildheidelbeeren und färben die Zunge nicht blau, da ihnen im Fruchtfleisch der Farbstoff fehlt. Ihr Genuss soll laut Ministerium das Krebsrisiko mindern, das Immunsystem stabilisieren, Herzkreislauferkrankungen und Schlaganfall vorbeugen. Erste große Kulturheidelbeerfelder sind in Deutschland 1950 in der Lüneburger Heide angelegt worden. Wichtige Impulse für den Anbau in Brandenburg sind nach Ministeriumsangaben seit 1990 von der Obstbauprüfstation des Landesamts ausgegangen. Hagen Ludwig

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