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Potsdam-Mittelmark: „Fruchtsäfte mit Alkohol“

Cornelia Behm warnt vor Identitätsverlust durch EU-Weinmarktverordnung

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Werder (Havel) - In der aktuellen Diskussion zur EU-Weinmarktordnung warnt Cornelia Behm, Bundestagsabgeordnete aus Brandenburg, vor einem drohenden Identitätsverlust für regionaltypische Obstweine: „Auch wenn der Weißwein vom Werderaner Wachtelberg unter Kennern und Genießern zunehmend Beachtung findet, sind doch die Obstweine seit vielen Jahrzehnten ein ganz bedeutendes Markenzeichen der Region um Werder“, so die Bündnisgrüne. „Wenn diese nicht mehr als ,Wein“ bezeichnet werden dürfen, wird das bisher erfolgreiche Marketing um Jahre zurückgeworfen. Es wäre irritierend und gefährlich, diese Getränke z.B. als ,Fruchtsäfte mit Alkohol“ anzubieten“, so Behm.

Die Bündnisgrünen würden sich für eine generelle Neufassung der Vorschläge zur EU-Weinmarktordnung einsetzen. Der neue Entwurf zur EU-Weinmarktordnung lässt unter der Bezeichnung „Wein“ nur noch die Erzeugnisse aus Traubenwein zu (PNN berichteten). Damit würden traditionelle Produktnamen wie etwa „Apfelwein“, „Erdbeerwein“, „Holunderwein“ oder „Kirschwein“ sterben.

„Auch wenn die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer-Boel versichert, dass Obstweine nach wie vor ihre traditionellen Namen tragen dürfen, so wollen wir das doch schwarz auf weiß haben.“ erklärt die Politikerin.

Am Montag hat sich der Agrarausschuss des Deutschen Bundestages in seiner Sitzung in Brüssel für die Beibehaltung deutscher Obstweintraditionen eingesetzt und die Probleme der Weinmarktordnung mit EU-Kommission, EU-Parlament und Verbänden diskutiert. Der EU-Agrarministerrat will sich im Dezember mit dem Thema befassen. wh

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