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Potsdam-Mittelmark: Für Katastrophenfall abgesichert

Kreis will mit Konjunkturgeld mobiles Lazarett und Notstromaggregat kaufen

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Potsdam-Mittelmark - Der Landkreis Potsdam-Mittelmark wappnet sich für den Ernstfall: Noch in diesem Jahr soll ein mobiles Lazarett angeschafft werden, das bei Katastrophen oder Busunfällen zum Einsatz kommen soll. Dieser sogenannte „Behandlungsplatz 25“ soll vor Ort Notärzten und Rettungskräften zur Verfügung stehen, um die Opfer zu versorgen und auf den Weitertransport ins Krankenhaus vorzubereiten. 25 Menschen können hier pro Stunde behandelt werden. Die Kosten in Höhe von 290 000 Euro sollen aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung gefördert werden. Ein entsprechender Antrag des Landratsamtes wurde jetzt im Innenausschuss diskutiert. Ein abschließendes Votum fällt der Kreistag am 8. Oktober.

Insgesamt stehen für den Kreis mehr als sieben Millionen Euro aus dem Konjunkturpaket bereit. 70 Prozent davon müssen laut Vorgaben des Bundes in die Bildungsinfrastruktur investiert werden. Die 4,8 Millionen Euro fließen allesamt in den geplanten Gymnasiums-Neubau in Stahnsdorf. Der Rest steht für Ausgaben im Bereich „sonstiger Infrastruktur“ zur Verfügung, also für das Rettungswesen, den Tourismus oder Lärmschutzmaßnahmen. Das mobile Lazarett soll mit insgesamt 246000 Euro bezuschusst werden, der Kreis zahlt den Rest. „Wie viele andere Landkreise leisten sich so etwas?“, fragte Ausschusschefin Andrea Grochtmann (SPD) skeptisch. Eine Bilanz konnte die Verwaltung nicht vorlegen. Allerdings wurde auf den hohen Anteil von Autobahnen im Kreisgebiet hingewiesen und die Empfehlung des Innenministeriums, dass jeder Landkreis solch einen Behandlungsplatz haben sollte.

Aber nicht nur in dem Punkt stellt sich die Mittelmark auf Katastrophen ein. Für insgesamt 117 000 Euro soll ein Notstromaggregat für das Landratsamt im Papendorfer Weg in Belzig angeschafft werden. Auch hier zahlt der Kreis nur einen Eigenanteil von 15 Prozent. „Sollte der Strom ausfallen, sind wichtige Bereiche der Verwaltung nicht arbeitsfähig“, erklärte der Erste Beigeordnete Christian Stein (CDU). Zwar arbeite im Katastrophenfall der Stab um den Landrat vom Feuerwehrtechnischen Zentrum in Beelitz-Heilstätten aus, doch müsse auch die Verwaltung einsatzbereit sein.

Weiteres Geld aus dem Konjunkturpaket will der Landkreis für ein Geoinformationssystem (Gesamtkosten 76 000 Euro), einen Tierbeobachtungsturm am Havelradweg (95 000 Euro), einen barrierefreien Kräutergarten im Naturparkzentrum Raben (64 000 Euro) sowie für Begrüßungsschilder an den Straßen des Kreises (25 000 Euro) ausgeben. Für Arbeiten am maroden Bock der Windmühle in Borne erhält der dortige Förderverein 15 000 Euro und für den Bau einer Orgel in der Petzower Schinkelkirche will der Kreis insgesamt 175 000 Euro investieren (PNN berichteten). Thomas Lähns

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