Borkheide (Potsdam-Mittelmark): Gedenkminute für getötete 58-Jährige geplant
Für die getötete 58-jährige Frau soll es am Karfreitag eine Gedenkminute in der Kirche Borkheide geben. Ihr 17-jähriger Sohn wird verdächtigt, sie umgebracht und zerstückelt zu haben. Er hätte am Montag eine Gerichtsverhandlung gehabt.
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Borkheide/Potsdam - In der Kirche Borkheide wird es am Karfreitag um 11 Uhr eine Gedenkminute für die getötete ehemalige SPD-Kommunalpolitikerin aus dem Ort geben. Die Frau sei wegen ihres sozialen und politischen Engagements sehr bekannt gewesen, hieß es seitens der Gemeinde. „Die Anteilnahme in Borkheide ist groß“, sagte ein Gemeindevertreter den PNN.
17-Jähriger hätte am Montag erste Gerichtsverhandlung gehabt
Am Dienstag war bekannt geworden, dass der mutmaßliche Täter, ihr 17-jähriger Sohn, eigentlich am Montag eine Gerichtsverhandlung gehabt hätte. In Brandenburg/Havel war ein Prozess gegen ihn geplant, unter anderem weil er seine Mutter vor nicht allzu langer Zeit bedroht haben soll. Das sagte am Dienstag eine Gerichtssprecherin. Zuvor hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" darüber berichtet. „Es wäre sein erstes Gerichtsverfahren gewesen“, sagte die Sprecherin.
Angeklagt war der 17-Jährige wegen Bedrohung, Fahrens ohne Fahrerlaubnis sowie Diebstahls mit Waffen. Der Angeklagte soll unter anderem in einem Berliner Textilgeschäft eine Hose gestohlen und dabei einen Schlagring mit sich geführt haben.
Die 58-Jährige war am Samstag von einer Bekannten als vermisst gemeldet worden. Polizeibeamte entdeckten im Wohnhaus der Frau Blutspuren und auf dem Grundstück an mehreren Stellen Leichenteile. Im Haus hatten sie den Sohn der Frau angetroffen, der offenbar unter Drogeneinfluss stand. Inzwischen sitzt der 17-Jährige Medienberichten zufolge in der Jugendstrafanstalt Wriezen (Märkisch-Oderland) in Untersuchungshaft. Der Jugendliche wird verdächtigt, seine Mutter getötet zu haben.
Wann hat sich die Tat ereignet?
Unklar ist dabei noch, wann die Frau ums Leben gekommen ist. Der Tatzeitraum soll zwischen dem 31. März und dem vergangenen Samstag liegen.
Seit Januar hatte das Jugendamt Kontakt zu der Familie. Die Jugendgerichtshilfe soll den Jugendlichen in dem Strafverfahren begleitet haben. Kontakt zu seinem aus Sierra Leone stammenden Vater soll der 17-Jährige nur selten gehabt haben, heißt es. Nach PNN-Informationen hatte der Vater die Familie verlassen, als sein Sohn noch ein Baby war. (mit dpa)
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