Potsdam-Mittelmark: Gymnasium nimmt Form an
Zuerst wird Turnhalle gebaut – geplante Einweihung ist im Sommer 2011
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Stahnsdorf - Für das geplante Gymnasium in Stahnsdorf muss der Landkreis tief in die Tasche greifen. Zwar liegt der Schulbau selbst laut aktualisierter Kostenschätzungen mit 12,8 Millionen Euro noch halbwegs im geplanten Rahmen, die Turnhalle nebenan könnte aber zusätzlich gut 4 Millionen Euro kosten. „Wir werden die Gesamtkosten aber noch weiter senken“, versprach Thomas Schulz, Leiter des Fachbereiches Soziales beim Landkreis, am Dienstagabend im Bildungsausschuss. Knapp fünf Millionen Euro sollen aus dem Konjunkturpaket der Bundesregierung kommen.
Für Turnhalle und Schule, die auf insgesamt 1,9 Hektar der früheren Militärflächen an der Heinrich-Zille-Straße entstehen sollen, liegen jetzt die ersten Entwürfe vor. Mit dem laufenden Schuljahr ist das vierte kreiseigene Gymnasium bereits eröffnet worden und arbeitet bis auf weiteres an einem Interimsstandort in Teltow. Wie Heike Kranz vom Landratsamt erläuterte, soll Ende Februar die bereits genehmigungsreife Planung für die Turnhalle vorliegen, im Spätsommer des kommenden Jahres könnte das Gebäude stehen. Geplant ist eine knapp 2000 Quadratmeter große Halle, die östlich vom Schulbau hinter einer Freifläche errichtet werden soll. Im Norden, auf der anderen Seite der künftigen Zufahrtsstraße, befindet sich das Vereinsgelände des Stahnsdorfer RSV Eintracht – einem möglichen Kooperationspartner für Nachmittags-AG’s. Die Vereine sollen die Halle künftig mitnutzen können. Das Spielfeld soll 22 mal 44 Meter groß sein und in drei kleinere Felder unterteilt werden können. Gebaut wird in Passivhaus-Standard, das heißt: Es wird ein besonderes Augenmerk auf die Wärmedämmung gelegt, wodurch die Heizkosten auf ein Minimum gesenkt werden sollen.
Für das Schulgebäude soll im Frühjahr 2011 der Spaten angesetzt werden, hier befinde sich der Landkreis noch in der Vorplanung, so Kranz. Die Entwürfe sehen einen dreigeschossigen Kubus auf einer Grundfläche von 70 mal 31 Metern vor. Zwei Lichthöfe im Innern sollen für Helligkeit sorgen und im Brandfall den Abzug von Rauch gewährleisten. Im Erdgeschoss sind neben der Schulverwaltung auch Caféteria, zwei Musikräume und eine große Aula für 200 Schüler geplant. Im ersten Obergeschoss befinden sich die allgemeinen Klassen- und Kursräume, im zweiten Obergeschoss sollen die Fachräume für Physik, Chemie, Biologie sowie zwei Sprachkabinette entstehen.
Im Bildungsausschuss wurde bereits erörtert, welche Ausrichtung das Gymnasium bekommen soll. Favorisiert wurde, den Schwerpunkt auf Sport, Naturwissenschaften und Sprachen zu legen und damit das Angebot in der Region zu ergänzen. Mögliche Kooperationspartner sind neben dem RSV die Kreismusikschule und der Club an der Bäke. Es gab aber auch Kritik: Martin Köhler (Grüne) bemängelte das Raumkonzept, welches „70er Jahre Standard“ sei. „Hier wird der Frontalunterricht manifestiert“, so Köhler. Er forderte, einen „Leuchtturm“ in der mittelmärkischen Bildungslandschaft zu schaffen. Dafür brauche es neue pädagogische Ansätze – und kleinere Räume für die Lernvielfalt. Thomas Lähns
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