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FAKTEN: Hightech auf der grünen Wiese gte-Brandschutzfirma will für neue Produktpalette in Stahnsdorf expandieren

FAKTEN Stahnsdorf - Der Umzug der gte Brandschutz AG vom Stahnsdorfer Greenpark ins via à vis gelegene, gemeindeeigene Gewerbegebiet hat sich gelohnt. „Wir können viel effektiver produzieren“, bilanziert gte-Vorstandschef Hartmut Schultz nach einem Jahr am neuen Standort, der sich vor allem durch großzügige Fertigungshallen auszeichnet.

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FAKTEN Stahnsdorf - Der Umzug der gte Brandschutz AG vom Stahnsdorfer Greenpark ins via à vis gelegene, gemeindeeigene Gewerbegebiet hat sich gelohnt. „Wir können viel effektiver produzieren“, bilanziert gte-Vorstandschef Hartmut Schultz nach einem Jahr am neuen Standort, der sich vor allem durch großzügige Fertigungshallen auszeichnet. Gegenwärtig stehen hinter Einträgen in den Auftragsbüchern Kunden wie Philip Morris, die Flughäfen in Hamburg, Düsseldorf und München, eine Papierfirma aus Österreich. China erweist sich zudem als großer Markt für die Stahnsdorfer Experten. Wenn es um Sonderlösungen für den Brandschutz bei Förderanlagen geht, ist die Firma längst ein weltweit gefragter Partner. Dass die gte von der „grünen Wiese“ zu einem globalen Marktführer bei der Herstellung von Brandschutzsytemen aufstieg, imponierte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) bei seinem gestrigen Besuch. „Ihr Unternehmen ist eine feste Referenzgröße auf meiner Positivliste für Brandenburg“, versicherte er gte-Aufsichtsratschef Bernd Capellen. Seit seiner Gründung 1999 hat sich das Unternehmen mit seinen Brandschutz- und Steuerungssystemen weltweite Referenzen erworben. Inzwischen werden in Stahnsdorf 500 bis 700 elektronisch gesteuerte Brandschutztore hergestellt, was dem Betrieb einen Umsatz zwischen 5 und 7 Millionen Euro beschert. Um die Spitzenposition am Weltmarkt zu behaupten, haben die gte-Ingenieure für den immer mehr an Bedeutung gewinnenden Bereich des Rauchschutzes neue Produktentwicklungen vorangetrieben und teilweise abgeschlossen. Für eine Fertigung müsste die Produktionsstätte erweitert werden. Daher wird mit der Gemeinde Stahnsdorf und der TLG Brandenburg bereits über eine Vorhaltefläche verhandelt, die für eine weitere Halle zur Fertigung von Rauchschutzvorhängen erforderlich ist. „Hier ist langsam Eile geboten“, mahnt Schultz, „da ein in Deutschland etablierter Wettbewerber über die Errichtung einer eigenen Fertigung in England nachdenkt.“ Für Stahnsdorf als Firmenstandort hat sich vor fünf Jahren vor allem Schultz als Ortsansässiger stark gemacht. Die Aussichten auf eine gute Infrastruktur habe die Entscheidung beeinflusst. Inzwischen mahnt gte-Aufsichtsrat Capellen jedoch, „die Vorteile nicht leichtfertig aufs Spiel zu setzen“. Der noch immer fehlenden Anschluss des Gewerbegebietes an das Landesstraßennetz beeinträchtige auf Dauer die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. „Die Region hat Defizite in der Infrastruktur“, räumte Schönbohm unumwunden ein. Bei der Standortwahl vertraute gte-Chef Schultz zudem auf die Fachkompetenz seiner Mitarbeiter, alles erfahrene Diplom-Ingenieure aus Brandenburg. Der älteste Mitarbeiter des Unternehmens – Schultz nennt ihn Seniorprojektant – ist 72 Jahre alt. Was ein Problem unterstreicht: Die gte hat Not, fähigen Nachwuchs zu finden. Die Ausbildung qualifizierter Juniorkräfte habe zwar einen sehr hohen Stellenwert, betont Schultz. So lernen zur Zeit vier Jugendliche in der gte-Fertigung. Ab August kommen nochmals zwei Lehrlinge dazu, so dass der Betrieb eine Ausbildungsquote von über 10 Prozent aufweist. Doch gestaltet sich die Suche nach fähigen Lehrlingen ausgesprochen schwer. „Wir bekommen katastrophale Bewerbungsschreiben“, beklagt der gte-Chef. „ Bewertungen in den naturwissenschaftlichen Fächern mit Noten von 4 und schlechter sind als Grundlage für eine technisch anspruchsvolle Ausbildung bei gte einfach unzureichend“, bekam Schönbohm von wirtschaftlicher Seite Handlungsbedarf für die Bildungspolitik signalisiert. Peter Könnicke Das erst 1999 in Stahnsdorf gegründete Unternehmen hat es in kurzer Zeit geschafft, sich am Weltmarkt für Förderanlagenbrandschutz eine marktführende Position zu erarbeiten. Die ausgefeilte Technik der Brandschutztore und die neue, selbst entwickelte Computersteuerung haben dabei großen Anteil. Weltweit werden Kunden vom zentralen Vertrieb in Stahnsdorf betreut. Hierzu gehören alle wesentlichen europäischen Flughäfen, Zigarettenkonzerne mit ihren Produktionsstätten weltweit und die Automobilunternehmen BMW, Mercedes und VW. Wermutstropfen: 2003 konnte nicht einmal 1 % des Umsatzes für Brandenburger Kunden getätigt werden.

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