Potsdam-Mittelmark: Hilfe vom Land für Lärmgeplagte Unterstützung vom Land für Michendorfer
Michendorf – Im Ringen um die Verwendung von Flüsterasphalt beim Ausbau der A10 in der Ortslage Michendorf bahnt sich eine Lösung an. Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) hat gestern bei einem Ortstermin in Michendorf angekündigt, dass das Land die zusätzlichen Unterhaltskosten für den sogenannten „offenporigen Asphalt“ übernehmen würde.
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Michendorf – Im Ringen um die Verwendung von Flüsterasphalt beim Ausbau der A10 in der Ortslage Michendorf bahnt sich eine Lösung an. Brandenburgs Infrastrukturminister Jörg Vogelsänger (SPD) hat gestern bei einem Ortstermin in Michendorf angekündigt, dass das Land die zusätzlichen Unterhaltskosten für den sogenannten „offenporigen Asphalt“ übernehmen würde. Damit ist jetzt der Bund am Zug: Er soll als Bauherr die Investitionskosten tragen. Ein Gutachten für den Einbau von Flüsterasphalt in diesem Bereich liegt bereits vor, wurde allerdings noch nicht der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Michendorfer sind zuversichtlich, dass der Flüsterasphalt als zusätzliche Lärmschutzmaßnahme kommt. Wie berichtet, soll die A10 zwischen den Dreiecken Nuthetal und Potsdam in den nächsten drei Jahren auf acht Spuren erweitert werden. Die Bürger befürchten eine massive Lärmbelastung ihrer Gemeinde und drängen auf längere Lärmschutzwände, weniger Fahrstreifen im Bereich der Raststätten und auf den Flüsterasphalt. Der dämmt den Krach bereits an der Quelle: Durch kleine Hohlräume in der Oberfläche werden die Fahrgeräusche absorbiert. Auch die Gefahr des Aquaplaning bei Regen verringert sich. Allerdings ist dieser Straßenbelag teurer und muss häufiger erneuert werden. Die vom Land vorgeschlagene Kostenteilung könnte zum Kompromiss führen. Ein weiteres Angebot von Minister Vogelsänger richtete sich an die Anlieger, über deren Grundstücke die A10 künftig führen soll. Deren Situation wolle das Land noch einmal prüfen , sagte Landtagsabgeordnete Susanne Melior (SPD). Sie verwies auf drei unmittelbar betroffene Familien, von denen eine bereits angekündigt hat, ihr Haus aufzugeben und umzusiedeln.
Unterdessen endete gestern die Beteiligungsfrist an den Planungen für die Raststätte Michendorf-Süd. Die soll im Zuge des A10-Ausbaus auf zwölf Hektar erweitert werden. Die Initiative „Lärmschutz jetzt“ hatte noch einmal alle Kräfte mobilisiert und am Donnerstag zu einer Bürgerversammlung eingeladen. Insgesamt 109 Stellungnahmen der Bürger wurden gestern Morgen per Kurier aus der Verwaltung an die Planfeststellungsbehörde des Landes geschickt. Darüber hinaus dürften viele Michendorfer ihre Einwände direkt versandt haben.
Die Gemeinde muss ihre Stellungnahme bis zum 23. Juni abgegeben haben. Ein mehrseitiger Entwurf wird zurzeit in den politischen Gremien erörtert. Gefordert wird darin unter anderem eine Reduzierung der Baufläche, die Beachtung der kommunalen Planungshoheit und die Bewertung des Projektes als Neubau, da in diesem Falle sensiblere Richtwerte für Lärm- und Umweltbelastung gelten würden. Thomas Lähns
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