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Potsdam-Mittelmark: Hoffen auf’s Pfingstgeschäft

Früher Erntebeginn drückte Spargelpreise / Flächen stillgelegt, weil Polen fehlen

Stand:

Beelitz - Brandenburgs Spargelbauern leiden unter den relativ niedrigen Preisen und hoffen jetzt auf das bevorstehende Pfingstgeschäft. Vielversprechend seien zunächst der frühe Erntebeginn und das damit verbundene Ostergeschäft gewesen, sagte Jürgen Jakobs vom Beelitzer Spargelverein. Die große Menge Spargel habe sich aber – zumindest aus Sicht der Landwirtschaft - negativ auf die Preise ausgewirkt. Unter dem Strich werde man wohl die Erntemenge des guten Spargeljahres 2005 um etwa zehn Prozent übertreffen, Damals waren es bei den Vereinsmitgliedern 5000 Tonnen. Die massiven Regenfälle zur Monatsmitte hatten nur minimale Ertragsrückgänge bewirkt.

Probleme gebe es mit den Erntehelfern, sagte Jakobs. In diesem Jahr seien weniger Erntehelfer aus Polen gekommen als in den Vorjahren. „Einige Höfe haben bereits Flächen stillgelegt, unter anderem wegen des Mangels an Helfern.“ Im Beelitzer Bereich schätzte er die Menge auf bis zu 15 Prozent der Fläche. Kurzfristig werde man wohl auf Erweiterungen verzichten und weitere Felder stilllegen müssen.

Mit Erntehelfern aus Rumänien und Bulgarien habe man eher schlechte Erfahrungen gemacht. Grund für den Mangel sei, dass die Polen nun in Skandinavien, England oder Frankreich auch in ihren angestammten Berufen arbeiten könnten. Lohn- und Preiserhöhungen seien angesichts der Spargel-Konkurrenz wie etwa Griechenland kaum durchzusetzen. Auf dem Spargelhof Simianer in Busendorf hat man genügend Erntehelfer. Sie kommen aus Polen und Kroatien. Deutsche seien keine Alternative, sagte Hugo Simianer. „Als Erntehelfer haben wir keinen Deutschen gefunden.“

Trotz des frühen Saisonbeginns Anfang April werde aber bis zum traditionellen Ernteende Spargel gestochen, kündigte Jakobs an. Das Wachstum könne mit den Folien auf den Feldern reguliert werden: Schwarze Folien speichern die Wärme und beschleunigen das Wachstum, weiße reflektieren die Sonnenstrahlen und verlangsamen die Entwicklung. Die Spargelsaison endet traditionell am 24. Juni. „Kirschen rot - Spargel tot“, heißt es zu Johanni.

Während die Spargelstecher im Akkord arbeiten, stehen die „Beelitzer Heidebeeren“ im Stadtforst noch in der Blüte. „Wir rechnen damit, Mitte bis Ende Juli mit der Ernte beginnen zu können“, sagte Spargelbauer Jürgen Hoffmann, der auch in der Heidelbeerpark Beelitz-Heilstätten GbR aktiv ist. Im Stadtforst wachsen auf zehn Hektar Kulturheidelbeeren, die Anbauer rechnen wieder mit einer Ernte von 100 Tonnen wie im Vorjahr. Im Heidelbeerpark können die „Beelitzer Heidebeeren“ – so der geschützte Markenname – auch wieder selbst gepflückt werden. Die Beeren färben übrigens die Zunge nicht blau, anders als Wildheidelbeeren fehlt den Kulturheidelbeeren der Farbstoff. dpa/PNN

Im Internet unter:

www.beelitzer-spargelverein.de

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