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Potsdam-Mittelmark: Hoffnung für den „Hühnerschreck“

Ministerin Wanka sagt Hilfe für Zweiradmuseum zu / Neue Stelle dank Hartz IV

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Ministerin Wanka sagt Hilfe für Zweiradmuseum zu / Neue Stelle dank Hartz IV Von Thomas Lähns Werder - Seit diesem Jahr hat das Zweirad- und Technikmuseum in den Werderaner Havelauen zu knabbern: Im Zuge des Insolvenzverfahrens bei der Entwicklungsgesellschaft Mega muss der Verein nun Betriebskosten für die Räume in der Mielestraße 2 zahlen. Mit 700 Euro pro Monat würde das schwer ins Kontor schlagen, dazu kämen Versicherungs- und Werbekosten, so Museumsleiterin Rosemarie Jordan. Die im vergangenen Jahr beim Land beantragten Fördermittel sind nicht geflossen, und darüber hinaus finden immer noch zu wenig Besucher den Weg in das Domizil am Rande der Blütenstadt. Hoffnung machte den 20 ehrenamtlichen Betreibern nun Brandenburgs Kulturministerin Johanna Wanka (CDU). Bei einer Visite gestern Vormittag regte sie an, dass für kleinere Projekte und Anschaffungen Gelder aus Lottomitteln fließen könnten – die Lottogesellschaft zahlt jährlich Konzessionsabgaben aus ihren Einnahmen an das Land. Verwendung hätte das Museum dafür allemal: So müssten Broschüren gedruckt und Glasvitrinen für historische Dokumente angeschafft werden. „So etwas ist leicht zu definieren“, sagte Wanka und gab sich zuversichtlich für Zuschüsse im kommenden Jahr. Eine Unterstützung für laufende Kosten wie Miete gebe es allerdings nicht, die müssten durch den kommunalen Haushalt und durch Eintrittspreise gedeckt werden. Die Stadt Werder unterstützt das Museum mit 5000 Euro pro Jahr, so Bürgermeister Werner Große (CDU). Für einen höheren Besucherzulauf sei momentan ein Umzug in die Innenstadt im Gespräch. Seine versöhnliche Botschaft an Museumsleiterin Jordan: „Das kriegen wir hin.“ Ein weiterer Wunsch der Zweiradfreunde nach einer Vollzeitstelle für das Museum soll mit dem Hartz-IV-Programm der Bundesregierung ebenfalls in Erfüllung gehen. So könnte ab 2005 ein Arbeitsloser eingesetzt werden, um die Besucher zu betreuen. Die entsprechenden Anträge sollen demnächst gestellt werden. Seit 1990 gibt es das Museum, bis vor sechs Jahren war es in Glindow ansässig. Die Exponate des Hauses, 130 Zweiräder und darüber hinaus technisches Gerät wie ein Flugzeugmotor, kommen zu einem Teil aus den Beständen der Mitglieder des MC Blütenstadt, zum anderen sind es Leihgaben. Die historischen Objekte reichen von einem Nachbau eines der ersten Laufräder, der Heidelberger Kastendraisine, aus dem Jahr 1820, über englische Hochräder aus den 1870ern bis hin zu den verschiedensten Motorrädern. Eines der Schmuckstücke ist eine Harley-Davidson aus dem Jahre 1929, aber auch deutsche Klassiker aus den Häusern Opel, AWO und DKW sind vertreten. Am kommenden Sonntag ab zehn Uhr feiert das Zweirad- und Technikmuseum sein 14jähriges Bestehen mit einem Familienfest. Dabei können die Oldtimer auch in Aktion erlebt werden: Beim Wettrennen der Hilfsmotor-Zweiräder kämpfen „Hühnerschreck“-Piloten um einen Wanderpokal. Der Eintritt kostet für Erwachsene einen Euro und ist für Kinder frei.

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